Neue Buchpublikation des Stadtarchivs: „Von der Concession zur Consumption – Eine kleine Heidelberger ‚Wirtschafts‘-Geschichte“

200 Jahre Heidelberger Gastronomie-Geschichte, aufwändig „verpackt“ in ledergenarbter Optik: Das neue Buch des Stadtarchivs „Von der Concession zur Consumption – Eine kleine Heidelberger ‚Wirtschafts‘-Geschichte“.
©Stadtarchiv Heidelberg
2005 hat Autor Volker von Offenberg mit dem Stadtarchiv Heidelberg ein erstes Buch zur Geschichte der Heidelberger Brauereien und Bierlokale vorgelegt. Jetzt folgt die zweite Publikation, die zwar thematisch anschließt, aber kein „Remake“ des erfolgreichen „Prost Heidelberg!“ ist. „Von der Concession zur Consumption“ ist der Titel des neuen Bands, der die letzten 200 Jahre Heidelberger Gastronomie-Geschichte unter die Lupe nimmt und unerwartet aktuelle Bezüge zu Tage fördert. Am 17. Oktober 2019 wurde die Neupublikation im traditionsreichen Studentenlokal „Zum Roten Ochsen“ vorgestellt.
Aufbauend insbesondere auf der Auswertung der überlieferten Konzessionsakten geht es kenntnisreich wie vielschichtig um eine Geschichte der Heidelberger Kneipen, Gastwirtschaften, Weinstuben, Cafés und Szenelokale. „In dieser Geschichte spiegelt sich unverfälscht und bisweilen durchaus amüsant das spezifische Heidelberger Lokalkolorit“, sagt Kulturbürgermeister Dr. Joachim Gerner. „Wie unter einem Brennglas werden auf gerade einmal 108 Seiten Heidelbergs Geschichte in vielfältigsten Facetten, eine betont menschliche Atmosphäre sowie sein unverwechselbarer, authentischer Charakter augenfällig“, ergänzt der Herausgeber und Leiter des Archivs Dr. Peter Blum.
Dem nackten Datengerüst der Konzessionsakten hauchte Autor Volker von Offenberg Leben und Atmosphäre ein: besondere Vorkommnisse, interessante Gäste, schöne Abbildungen und Anekdoten über kauzige Wirte oder renitente Kundschaft und etwas Klatsch und Tratsch fanden Eingang. Zuweilen ist auch die Rede von weniger appetitlichen Details, die der Wirtschaftskontrolldienst zu Tage förderte. Politische Aspekte wurden nicht ausgespart – bis hin zur Entnazifizierung „brauner“ Wirte. Auch Lokale und Gäste, die nach bürgerlichen Maßstäben eher „unmoralisch“ schienen, fehlen bei von Offenberg nicht. Dem historischen Überblick über die Heidelberger Gastronomie folgen Einzeldarstellungen Heidelberger Lokale, etwa des „Café Haeberlein“ in der Friedrich-Ebert-Anlage, des „Güldenen Schaf“ oder des legendären „Cafasö“ in der Hauptstraße. Und nach Lektüre der über 100 Seiten weiß der Leser: Probleme wie die Nachtkonzession ziehen sich schon seit über 100 Jahren durch die hiesige Stadtpolitik.
Das Buch erscheint als Band 24 der Sonderveröffentlichungen der Schriftenreihe des Stadtarchivs Heidelberg im Verlag Regionalkultur. Es ist für 17,90 Euro im Buchhandel erhältlich.
Volker von Offenberg:
Von der Concession zur Consumption … Eine kleine Heidelberger ,Wirtschafts-‚Geschichte.
Hrsg. von Peter Blum im Auftrag des Stadtarchivs Heidelberg.
Sonderveröffentlichungen des Stadtarchivs Heidelberg, Bd. 24.
112 S. mit 102 z.T. farbigen Abb., fester Einband.
ISBN 978-3-95505-146-4. EUR 17,90.