Die neue Parkraumbewirtschaftung in der Bahnstadt startet ab sofort in einem gestaffelten Verfahren
Das bedeutet: Es darf in der Bahnstadt nur noch auf markierten, kostenpflichtigen Stellplätzen geparkt werden. Ziel ist es, den Verkehr sicherer zu machen, den hohen Parkdruck zu verringern und die vorhandenen Parkflächen gerechter zu verteilen. Damit setzt die Stadt einen weiteren wichtigen Baustein ihres Mobilitätskonzepts um.
Warum die Parkregeln in der Bahnstadt geändert wurden
Die neuen Vorgaben gehen auf den Rahmenplan für die Bahnstadt zurück, zuletzt aktualisiert am 20. Juli 2022. Bereits die ursprüngliche und vom Gemeinderat beschlossene Rahmenplanung aus dem Jahr 2007 sah vor: Dauerparker sollen vor allem in privaten Tiefgaragen untergebracht werden. Der öffentliche Raum ist dagegen in erster Linie für Besucher, Kunden und Menschen gedacht, die ihr Auto nur kurz abstellen.
Das Konzept verfolgt mehrere Ziele:
- möglichst wenige Stellplätze im Straßenraum, um die Aufenthaltsqualität zu erhöhen,
- kurze Stopps zum Halten und Anliefern sollen weiterhin möglich sein,
- alle öffentlichen Parkplätze werden bewirtschaftet – zeitlich begrenzt und gebührenpflichtig.
Für Anwohner bedeutet das: Wer sein Auto dauerhaft abstellen möchte, nutzt in der Regel Garagen oder Tiefgaragen. Daher gibt es in der Bahnstadt auch keine Bewohnerparkausweise.
So funktioniert die Bezahlung öffentlicher Parkplätze
Wer auf öffentlichen Flächen parken möchte, benötigt ein Ticket. Die Bezahlung ist bar, kontaktlos mit EC-Karte sowie bald auch mit Kreditkarte möglich. Tickets können direkt an den Automaten oder über die gängigen Park-Apps erworben werden.
Neu ist, dass es 24-Stunden- und 30-Tage-Parktickets sowie die sog. „Brötchentaste“ (20 Minuten kostenlos) gibt. Das 30-Tage-Ticket ist ausschließlich digital bei verschiedenen Anbietern erhältlich, die übrigen Tickets sind an 34 Parkscheinautomaten sowie digital verfügbar.
Im HIP-Parkhaus sowie in Parkhaus Europaplatz sind Dauerstellplätze anmietbar. Im Parkhaus des Heidelberg Congress Center sind Parkplätze tageweise anmietbar.
Kontrollen ab Start der Bewirtschaftung mit Augenmaß und fairer Behandlung
Seit dem 18. August 2025 informiert der Gemeindevollzugsdienst (GVD) mit Info-Flyern vor Ort über die neuen Regeln. Parallel dazu finden bereits Kontrollen statt: Sicherheitsrelevante Verstöße wie in Feuerwehrzufahrten, Kreuzungsbereichen oder an Ampeln werden konsequent geahndet. Auch Parken ohne gültiges Ticket kann sanktioniert werden.
Eine offizielle Kulanzzeit ist nicht vorgesehen. In der Anfangsphase legen die Stadt jedoch besonderen Wert auf Information und Aufklärung. Bürgerinnen und Bürger, die sich noch mit den neuen Regeln vertraut machen, erhalten so Gelegenheit zur Eingewöhnung. In nachweisbaren Einzelfällen – etwa wenn Betroffene während der Ferien urlaubsbedingt nicht reagieren konnten – kann die Verwaltung zudem nachträglich Kulanz prüfen.
Ziel ist eine faire Behandlung aller, die von Beginn an ein Ticket lösen.
Zur Einführung der Parkraumbewirtschaftung in der Bahnstadt sind weitere Informationen hier zu finden: bahnstadt.heidelberg.de > Leben > Mobilität.
Pilotprojekt: Digitale Parkraumkontrolle mit Scan-Fahrzeug
Unabhängig von der Einführung der Parkraumbewirtschaftung fährt bereits seit dem 11. August 2025 ein speziell ausgerüstetes Scan-Fahrzeug durch die Bahnstadt und die Altstadt, um den Straßenraum, Beschilderungen und Infrastruktur zu erfassen. Diese „Kartierungsphase“ dient der Erstellung einer digitalen Karte und der Vorbereitung auf die Testphase ab 18. September 2025. Das Projekt wird gemeinsam mit dem Land Baden-Württemberg umgesetzt und dient ausschließlich der technischen Erprobung einer digitalen Parkraumkontrolle.
Mehr Informationen zum Pilotprojekt: Digitale Parkraumkontrolle & Scan-Fahrzeug unter www.heidelberg.de/scan-fahrzeug.
Hintergrund: Einführung der Parkraumbewirtschaftung in Heidelberg
Bereits 2023 hat Heidelberg als eine der ersten Kommunen in Baden-Württemberg ein Parkraum-Auditverfahren durchgeführt. Parallel erarbeitete eine Arbeitsgruppe mit Politik und Stakeholdern eine gesamtstädtische Parkierungskonzeption. Ergebnis war, dass in der Bahnstadt und in Bergheim mit der Einführung begonnen werden soll. Die Bahnstadt war von Beginn an als autoarmes Quartier geplant, weshalb dort schon 17 Parkscheinautomaten standen. Im Juli 2025 beschloss der Gemeinderat eine Ausweitung auf 34 Automatenstandorte.
Weitere Informationen zur Parkraumbewirtschaftung allgemein sind hier zu finden: www.heidelberg.de/parkraumbewirtschaftung
Text und Foto: Stadt Heidelberg