Bundeskongress der Feuerwehrfrauen tagt erstmals in Baden-Württemberg – Gastgeber ist Weinheim
Weinheim zeigt einmal mehr Engagement für die Feuerwehr: Zum ersten Mal in Baden-Württemberg findet der Bundeskongress der Feuerwehrfrauen in der Bergstraße-Stadt statt. Es ist bereits die 31. Auflage des bundesweiten Treffens, das diesmal von der Weinheimer Feuerwehr in Kooperation mit dem Netzwerk Feuerwehrfrauen ausgerichtet wird. Über 180 Teilnehmerinnen aus ganz Deutschland werden bis Sonntag an Seminaren, Vorträgen und Workshops teilnehmen. Neben Fachthemen steht auch ein vielfältiges Begleitprogramm auf dem Plan. Ziel der Veranstaltung ist es, die Rolle von Frauen in der Feuerwehr zu stärken und Wege aufzuzeigen, wie mehr Frauen für den Dienst am Nächsten gewonnen werden können.
Zum Auftakt begrüßten Feuerwehrkommandant Ralf Mittelbach, Pressesprecher Claus Schmitt sowie die Projektverantwortlichen Daniel Paradiso und Claudia Fath die Medien. Fath engagiert sich in Weinheim seit vielen Jahren für die Förderung von Feuerwehrfrauen. „Wir brauchen künftig jede und jeden für die Feuerwehr“, machte Mittelbach deutlich. Der Fachkräftemangel macht auch vor den Feuerwehren nicht halt, und vielerorts wird es immer schwieriger, tagsüber ausreichend Einsatzkräfte zu stellen. Das bestätigte auch Christiane Staab, stellvertretende Vorsitzende des Feuerwehrverbandes Rhein-Neckar-Kreis: „Es gibt kaum noch Kommunen, die tagsüber noch einen kompletten Löschzug aufstellen können.“
Wie die Vertreterinnen des bundesweiten Netzwerks, Claudia Willems und Bianca Roman, betonten, zeige der Trend zwar in die richtige Richtung, dennoch sei weitere Überzeugungsarbeit nötig. In Weinheim liegt der Frauenanteil bei etwa 13 Prozent, ähnlich wie im Rhein-Neckar-Kreis – bundesweit jedoch deutlich darunter. Hoffnung machen die Nachwuchszahlen: Bei den Kindern und Jugendlichen, die sich für die Feuerwehr begeistern, ist der Anteil der Mädchen bereits bei rund 30 Prozent. „Dieses zarte Pflänzchen müssen wir pflegen und wachsen lassen“, so Willems.
Im Mittelpunkt des Kongresses steht der Austausch über Strategien, um den Anteil der Frauen weiter zu erhöhen. Die Teilnehmerinnen erwarten Seminare zu Themen wie Einsatztraining, Technik, Führung, Gesundheit und Resilienz sowie Diversity und Chancengerechtigkeit. Über 30 Dozentinnen und Dozenten konnten dafür gewonnen werden. Einer der Höhepunkte ist der Fachvortrag von Martin Damm unter dem Titel „Weiß das Feuer, wo es brennt“. Beim Netzwerkabend werden zudem Gäste aus Politik und Feuerwehrwesen erwartet, der Erlös einer Tombola kommt der Kinderkrebsklinik Tannheim zugute.
Kommandant Mittelbach zeigte sich stolz auf das Engagement seines Teams. Das Rahmenprogramm sei mit viel Herzblut und im Zeichen der Heimattage Baden-Württemberg gestaltet worden, erklärte er. „So ist es eben bei der Feuerwehr – wir wollen immer helfen“, fasste Mittelbach zusammen. Mit dem Bundeskongress setzt Weinheim ein deutliches Zeichen für Gleichberechtigung, Engagement und gelebte Kameradschaft.
Foto: (Stadt Weinheim) v.l. Kommandant Ralf Mittelbach, Bianca Roman (Netzwerk), Claudia Fath (FW Weinheim), Claudia Willems (Netzwerk), Daniel Paradiso (FW Weinheim)