Verdienstlücke zwischen Frauen und Männern wird nur langsam kleiner – Verdienstunterschied im Land liegt 2019 noch bei 20,4 %
Am 17. März 2020 wird wieder zur Teilnahme am „Equal Pay Day“, dem Aktionstag für Entgeltgleichheit zwischen Männern und Frauen, aufgerufen. Dieser steht rechnerisch für den Tag, bis zu welchem Frauen aufgrund ihres durchschnittlich niedrigeren Stundenverdienstes theoretisch unentgeltlich arbeiten, während Männer bereits ab Jahresbeginn für ihre Arbeit bezahlt werden, und markiert somit symbolisch die Lohnlücke zwischen den Geschlechtern.
Nach Berechnungen des Statistischen Landesamtes erhielt ein in Vollzeit tätiger männlicher Arbeitnehmer in Baden-Württemberg 2019 im Jahresdurchschnitt einen Bruttostundenverdienst (ohne Sonderzahlungen) von 26,65 Euro, wohingegen eine vollzeitbeschäftigte Arbeitnehmerin nur 21,22 Euro brutto für eine Stunde Arbeit verbuchen konnte. Damit fällt das Bruttoentgelt für Frauen 2019 durchschnittlich um 20,4 % geringer aus als das ihrer männlichen Kollegen.
Auch wenn sich der Verdienstunterschied zwischen den Geschlechtern gegenüber dem Vorjahr um 0,8 Prozentpunkte verringert hat (2018: Frauen 21,2 % weniger Verdienst als Männer), wird die Lücke zwischen den Verdiensten im Zeitverlauf nur langsam kleiner. So hat sich in Baden-Württemberg bei insgesamt steigenden Löhnen die Verdienstkluft zwischen männlichen und weiblichen Arbeitnehmern in den vergangenen 10 Jahren lediglich um 3,2 Prozentpunkte reduziert. Im Jahr 2009 betrug der Bruttostundenlohn für Frauen in Baden-Württemberg 16,47 Euro und war damit noch um 23,6 % geringer als der für Männer, die damals im Schnitt mit 21,55 Euro pro Stunde entlohnt wurden.