Jeden Tag kommt es auf deutschen Straßen zu Verkehrsunfällen. Im vergangenen Jahr 2024 waren es etwa 2,5 Millionen, darunter 364.993 Verletzte und 2770 Verkehrstote. Angesichts dieser erschreckenden Zahlen ist es umso wichtiger, dass Fahrschüler während ihrer Fahrausbildung die grundlegenden lebensrettenden Maßnahmen kennen und erlernen, um im Fall der Fälle in der Lage zu sein, Erste Hilfe zu leisten. Jeder, der in Deutschland einen Führerschein erhalten möchte, muss daher einen Erste-Hilfe-Kurs absolvieren. Welche Bestandteile hat ein solcher Kurs und wie ist der Ablauf?
Was wird für den Führerschein benötigt?
Ein Erste-Hilfe-Kurs ist nicht das Einzige, was in Deutschland benötigt wird, um einen Führerschein zu erhalten. Neben der obligatorischen (und vielfach gefürchteten) theoretischen und praktischen Fahrausbildung müssen Fahrschüler auch einen Sehtest bestehen, um sicherzustellen, dass sie ausreichendes Sehvermögen haben, um im Straßenverkehr teilzunehmen. Darüber hinaus benötigt man auch ein aktuelles biometrisches Passfoto und muss sämtliche Unterlagen (Erste-Hilfe-Kursbescheinigung, Sehtest, Foto und Ausweisdokumente) bei der zuständigen Führerscheinstelle einreichen.
Die Gesetze und Vorschriften rund um die Führerscheinausbildung und auch Regelungen, die Personen betreffen, die bereits im Besitz eines gültigen Führerscheins sind, können sich jederzeit ändern. Informationen über Änderungen und den aktuellen Stand findet man hier.
Weshalb muss man einen Erste-Hilfe-Kurs machen?
In Deutschland ist der Erste-Hilfe-Kurs für den Erwerb des Führerscheins verpflichtend, um sicherzustellen, dass Verkehrsteilnehmer in entsprechenden Situationen in der Lage sind, Hilfe zu leisten und so Leben zu retten und schwere Verletzungen zu verhindern. Solche Kurse sind in vielen Ländern verpflichtend, in der Schweiz bezeichnet man vergleichbare Kurse beispielsweise als Nothelferkurse für den Führerschein (NOHE-Kurs).
Ablauf eines Erste-Hilfe-Kurses
Ein Erste-Hilfe-Kurs umfasst in der Regel neun 45-minütige Unterrichtseinheiten, kann also an einem einzigen Tag absolviert werden. Verschiedene Anbieter, darunter das Deutsche Rote Kreuz, Malteser, der ADAC oder auch private Anbieter. Während den einzelnen Einheiten werden die theoretischen Inhalte direkt mit den praktischen Übungen kombiniert, sodass die notwendigen Handgriffe von allen Teilnehmern verinnerlicht werden können.
Übungen wie das Anlegen von Verbänden werden an Teilnehmern geübt, bei Hilfsmaßnahmen, wie Herzdruckmassage oder auch Mund-Nase-Beatmung, kommen spezielle Übungspuppen zum Einsatz.
Was sind die Bestandteile eines Erste-Hilfe-Kurses?
Seit 2016 gibt es keine Unterscheidung mehr zwischen „kleinem“ und „großem“ Erste-Hilfe-Kurs. Für alle Führerscheinklassen müssen Fahrschüler daher denselben Erste-Hilfe-Nachweis erbringen und denselben Kurs absolvieren, der sowohl praktische Übungen als auch theoretische Inhalte vermittelt. Das umfasst:
- Wie sichert man eine Unfallstelle ab und rettet Verletzte aus dem Gefahrenbereich?
- Wie setzt man einen Notruf korrekt ab, um schnelle und zielgerichtete Hilfe sicherzustellen?
- Wie werden Blutungen gestoppt und wie versorgt man offene Wunden und Knochenbrüche?
- Wie bringt man eine Person in die stabile Seitenlage, um ein Ersticken zu verhindern?
- Wie wendet man eine Herzdruckmassage und Mund-zu-Nase-Beatmung korrekt an?
- Wie kann man Opfer psychisch betreuen, bis Rettungskräfte eintreffen?
Die Inhalte und das vermittelte Wissen soll Teilnehmer dazu befähigen, bei Notfallsituationen im Straßenverkehr schnell und vor allem richtig zu handeln. Wer den Kurs besteht, kann alle oben genannten Fragen beantworten und entsprechende Techniken anwenden.