Autonomer Reinigungsroboter im Test: Mannheim erprobt smarte Lösung für saubere Grünflächen
Pilotprojekt für digitale Stadtreinigung gestartet
Die Stadt Mannheim testet für sechs Monate einen autonomen Reinigungsroboter zur Säuberung öffentlicher Grünflächen. Ziel ist es, kleinteiligen Abfall wie Zigarettenstummel, Kronkorken oder Plastikschnipsel effizient und zuverlässig zu entfernen. Das Gerät basiert auf künstlicher Intelligenz und maschinellem Lernen und ist Teil eines Pilotprojekts zur Verbesserung der Stadtsauberkeit.
Einsatzorte und Funktionsweise
Zum Einsatz kommt der Reinigungsroboter an ausgewählten Standorten wie der Rheinpromenade, der Neckarwiese sowie dem Oberen Luisenpark durch den Eigenbetrieb Stadtraumservice Mannheim. Zudem wird er für zwei Monate von der Stadtpark GmbH im Luisenpark getestet. Das Gerät ist in der Lage, kleinformatigen Müll bis zu einer Größe von fünf Zentimetern zu erkennen, georeferenziert zu melden und anschließend zu entfernen. Die Erkennung erfolgt über moderne Kameratechnologie in Kombination mit künstlicher Intelligenz.
Technische Merkmale
Der Roboter säubert mit einer Geschwindigkeit von rund 1.000 Quadratmetern pro Stunde und verfügt über eine Akkulaufzeit von etwa acht Stunden. Unebenes Gelände mit Steigungen bis zu 20 Prozent kann problemlos bewältigt werden. Der Abfallbehälter fasst 30 Liter, geladen wird das Gerät an einem üblichen 230V-Stromanschluss. Zur Orientierung und Sicherheit ist der Roboter mit Ultraschall- und Infrarotsensoren zur Hinderniserkennung sowie einem GPS-System ausgestattet, das zusätzlich vor Diebstahl schützt.
Digitale Auswertung und Datenintegration
Ein zentrales Ziel des Projekts ist die digitale Erfassung von Verunreinigungen. Die gewonnenen Daten werden in die Datenplattform der Smart City Mannheim GmbH eingespeist, wo sie analysiert werden, um sogenannte Abfall-Hotspots zu identifizieren. Daraus sollen gezielte und effizientere Reinigungsstrategien entwickelt werden.
Stimmen aus der Stadtverwaltung
Die Erste Bürgermeisterin Prof. Dr. Diana Pretzell sieht im Reinigungsroboter eine sinnvolle Ergänzung zu bereits bestehenden Maßnahmen wie der Elektrifizierung der Fahrzeugflotte oder dem Einsatz von Wasserstoff-Abfallsammelfahrzeugen. Auch Dr. Robert Thomann, Geschäftsführer der Smart City Mannheim GmbH, hebt hervor, dass mit dem Projekt ein weiterer Schritt in Richtung nachhaltige und datenbasierte Stadtsauberkeit gegangen wird.
Ziel: Nachhaltige Verbesserung der Lebensqualität
Mit dem Einsatz des Reinigungsroboters verfolgt die Stadt Mannheim das Ziel, Grünflächen wie Liegewiesen und Parkanlagen von kleinteiligem Müll zu befreien, der mit herkömmlichen Kehrmaschinen nur schwer zu beseitigen ist. Die Ergebnisse der sechsmonatigen Testphase sollen in die Weiterentwicklung des Reinigungsmanagements der Stadt einfließen.
Text und Foto: Stadt Mannheim