Die Stadt Mannheim beabsichtigt das Verwaltungsgebäude des Collini-Centers nach Konzeptvergabe zu verkaufen, um das Stadtgebiet aufzuwerten und weiterzuentwickeln. Ziel ist eine hochwertige und städtebaulich passende Lösung unter Berücksichtigung der Quote für preisgünstige Mietwohnungen. Dabei waren sowohl die Sanierung des heutigen Bürogebäudes als auch ein Teilabriss und -neubau denkbar. Im Rahmen eines Investorenauswahlverfahrens soll die Lösung mit dem besten Konzept für den Standort gefunden werden. Im Rahmen des mehrstufigen wettbewerblichen Dialogs unter Hinzuziehung eines Fachgremiums wurden die Wettbewerbsentwürfe bewertet und aus den sieben Entwürfen ein Sieger gekürt. Die endgültige Vergabeentscheidung trifft der Gemeinderat in einer seiner nächsten Sitzungen.
„Das Verfahren war eine Herausforderung für alle Beteiligten. Mit Blick auf die nun vorliegende Perspektive für die weitere qualitätsvolle Entwicklung und Zukunft des Collini-Areals, haben wir diese Herausforderung jedoch mit gutem Ergebnis bewältigt“, blickt Oberbürgermeister Dr. Peter Kurz auf den aufwendigen Wettbewerb zurück. Denn zur Investorensuche wurde ein Auswahlverfahren in Gestalt eines anonymisierten wettbewerblichen Dialoges unter Einbeziehung der Bevölkerung in Form eines Bürgerworkshops gewählt.
Neben der Art des Verfahrens war ebenso die Aufgabenstellung sehr komplex. Der Neckarsteg als Verbindung zwischen Neckarstadt und Innenstadt war mit seiner barrierefreien Zugänglichkeit zwingend zu erhalten – ebenso wie der Wohnturm in Privateigentum. Zudem soll durch die Quote eine soziale Durchmischung des Stadtquartiers und eine nachhaltige Sicherung der lokalen Infrastruktur sichergestellt werden.
„Das Ergebnis des Verfahrens stimmt uns positiv, dass wir unsere Vorstellungen aus dem 12-Punkte-Programm in die Realität umsetzen können. Indem wir nach dem besten Konzept und nicht nach Höchstpreis vergeben, erhalten wir an dem Standort einen architektonisch qualitätvollen Entwurf und eine städtebauliche Verbesserungen im Bereich zwischen Innenstadt und Neckar“, so Bürgermeister Lothar Quast mit Blick auf den Siegerentwurf, der die Jury insbesondere auch durch das Nutzungs-, Freiraum- sowie Umwelt- und Klimakonzept überzeugte. „Unser übergeordnetes Ziel war es, dass sich das Konzept in die urbane Nachbarschaft des zu erhaltenden Wohnturms respektvoll einfügt und ein nachhaltiges Angebot hinsichtlich Gebäudestruktur, Nutzungskonzeption, Wege- und Grünvernetzung sowie unter energetischen Gesichtspunkten darstellt“, so Quast weiter.
Klaus Elliger, Leiter der Stadtplanung, fügt an: „Die Arbeit schafft es mit einer präzisen Setzung wesensverwandter Baukörperfiguren eine städtebauliche Figur zu entwickeln, die dem Standort in hohem Maße gerecht wird“. „Der Wettbewerbssieger ersetzt den Büroturm durch vier neugeordnete Türme. Der Wohnturm bleibt dabei mit Abstand das höchste Gebäude und bleibt in der Stadtsilhouette das markante Gebäude. Die Höhenstaffelung der Gebäude erzeugt ein überzeugendes städtebauliches Gesamtbild“, so Elliger.
„Das Wettbewerbsverfahren hat eine Vielzahl unterschiedlichster Lösungen angeboten. Der ausgewählte Entwurf ist sowohl für den sensiblen Ort zwischen der Mannheimer Kernstadt und Neckar als auch im Dialog zum dominanten Wohnturm des Collini-Centers entworfen. Die aufgelockerte Bebauung am Neckar und der städtebauliche, architektonische Dialog mit dem Collini-Center bilden das Alleinstellungsmerkmal im Feld der angebotenen Lösungen und öffnen die Perspektive auf einen charakteristischen Ort mit eigener positiver Prägung. Die dynamisch geformten Baukörper werden durch eine hohe Freiraumqualität begleitet. Der Stadtraum öffnet sich zum Fluss und bietet vielfältige Angebote zum Aufenthalt. Auch der architektonische Ausdruck wird vom Dialog mit dem Collini Wohnturm geprägt. Es gelingt den Verfassern eine Brücke zwischen Städtebau und Architektur der 70iger und der Gegenwart zu schlagen und ein eigenständiges Potential zu entwickeln. Das alte und das neue Collini leisten im Ensemble einen wertvollen Beitrag zu Städtebau und Architektur in Mannheim“ so Prof. Jörg Aldinger, Leiter des Fachgremiums.
Nachdem das Fachgremium sich auf den Sieger festgelegt hat, wird mit dem Investor des Siegerentwurfs die endgültige Abstimmung des Kaufvertrages erfolgen. Abschließend wird der Kaufvertrag im Gemeinderat beschlossen. „Da wir an das Verfahren eine tatsächliche Grundstücksvergabe gekoppelt haben – damit wir unsere Anforderungen auch notariell beurkunden und grundbuchrechtlich absichern können – sind wir gezwungen, das Verfahren erst mit der notariellen Beurkundung des Grundstücksge-schäfts zu beenden, und erst dann die Anonymität aufzuheben“, erläutert Elliger die Situation um den anonymisierten Sieger.
Für alle Interessierten werden die Siegerentwürfe von Montag, 17. Februar, bis Montag, 24. Februar 2020, im Foyersaal im EG des Collini-Centers zu folgenden Zeiten ausgestellt:
Montag, 17. Februar 2020, 10 bis 14 Uhr
Dienstag, 18. Februar 2020, 15 bis 19 Uhr
Mittwoch, 19. Februar 2020, 15 bis 19 Uhr, zudem findet an diesem Tag in der Zeit von 16 bis 17 Uhr eine Führung statt.
Donnerstag, 20. Februar 2020, 15 bis 19 Uhr
Freitag, 21. Februar 2020, 15 bis 19 Uhr
Samstag, 22. Februar 2020, 10 bis 14 Uhr
Sonntag, 23. Februar 2020, 10 bis 14 Uhr
Montag, 24. Februar 2020, 10 bis 14 Uhr
Weitere Informationen können unter www.mannheim-gemeinsam-gestalten.de/dialoge/collini-center abgerufen werden.