Mannheim setzt MAUS-Programm fort – mehr Schulen profitieren ab 2026
Der Ausschuss für Bildung und Gesundheit hat am 23. September die Fortführung des erfolgreichen Unterstützungssystems MAUS beschlossen. Das Programm, das seit 2008 ein fester Bestandteil der Mannheimer Schullandschaft ist, wird ab dem Schuljahr 2026/27 weiterentwickelt. Ziel ist es, die Förderung an aktuelle Herausforderungen anzupassen und mehr Schulen einzubeziehen. Künftig können auch Ganztagsgrundschulen teilnehmen, die bisher ausgeschlossen waren.
Die Mittel werden künftig nach einem neuen Verteilungsschlüssel vergeben, der Schulart, Schülerzahlen und Sozialraum berücksichtigt. Damit soll eine gerechtere Finanzierung sichergestellt werden. Das bisher aufwendige Bewerbungsverfahren für Schulen entfällt. Stattdessen wird das Programm in regelmäßigen Abständen evaluiert. Der Fachbereich Bildung führt außerdem Steuerungsgespräche mit Schulen, Bildungspartnern und Expert*innen, um Inhalte und Ressourcenverteilung stetig zu optimieren.
Für die Umsetzung wird ein anerkannter Träger für Aus-, Fort- und Weiterbildung über eine öffentliche Ausschreibung beauftragt. Die Laufzeit des Auftrags beträgt jeweils zwei Schuljahre. Dafür stehen jährlich 560.000 Euro aus dem Budget des Fachbereichs Bildung zur Verfügung. Bildungsbürgermeister Dirk Grunert betont, dass diese Investition ein klares Signal für Chancengerechtigkeit sei – auch in Zeiten angespannter Haushaltslage.
MAUS-Programm gilt in Mannheim als Motor für Bildungsgerechtigkeit. Das Programm bietet nicht nur Nachhilfe in Kernfächern, sondern auch kulturelle, soziale und persönlichkeitsstärkende Angebote. Ab 2026 sollen zunächst die Hans-Christian-Andersen-Schule und die Astrid-Lindgren-Schule aus besonders herausfordernden Sozialräumen in das Programm aufgenommen werden. Schulen, die künftig zu Ganztagsschulen werden, müssen MAUS nicht mehr verlassen – ein wichtiger Schritt, um Benachteiligungen zu vermeiden.
Im Gegensatz zum landesweiten Startchancen-Programm, das vor allem Lernrückstände in Deutsch und Mathematik abbauen will, setzt MAUS bewusst breiter an. Es stärkt auch die Lernfreude und die persönliche Entwicklung der Kinder. Damit bleibt es ein eigenständiges kommunales Programm, das nicht durch das Landesprogramm ersetzt werden kann.
Derzeit profitieren 16 Mannheimer Schulen von MAUS. Neun kommunale Bildungspartner sowie die Mannheimer Abendakademie bieten ein breites Spektrum an Kursen an. Sie helfen dabei, Lerndefizite auszugleichen, Talente zu fördern und das Selbstvertrauen der Schülerinnen und Schüler zu stärken. Das Programm hat sich als wichtiger Baustein der Mannheimer Bildungspolitik etabliert.