Schwetzingen ehrt Nikolaus Friedrich mit Carl-Theodor-Medaille
Die Stadt Schwetzingen verleiht in diesem Jahr ihre höchste Auszeichnung, die Carl-Theodor-Medaille, an Nikolaus Friedrich. Mit der Ehrung würdigt die Stadt das langjährige Engagement des künstlerischen Leiters der Schwetzinger Mozartgesellschaft. Die feierliche Verleihung findet im Rahmen des Empfangs zur Eröffnung des Mozartfestes im Palais Hirsch statt. Oberbürgermeister Matthias Steffan hält die Laudatio.
Nikolaus Friedrich steht seit 2007 an der Spitze der künstlerischen Leitung der Schwetzinger Mozartgesellschaft. Unter seiner Führung hat das Mozartfest ein unverwechselbares Profil entwickelt und sich zu einem wichtigen Treffpunkt für Klassikfans weit über die Region hinaus etabliert. Besonders bekannt wurde das Festival durch innovative Programmideen und ungewöhnliche künstlerische Formate.
Ein Höhepunkt seiner Arbeit war die außergewöhnliche Produktion von Cosi fan tutte. Die Rezitative wurden in moderne Umgangssprache übertragen, während der Mannheimer Komponist Sidney Corbett neue Musik dafür schrieb. Die Sängerinnen und Sänger kamen aus der Opernschule, das Kammerorchester setzte sich aus Freunden und Kollegen Friedrichs zusammen.
Auch strukturell hat Friedrich das Mozartfest geprägt. Seit 2009 wird jedes Jahr ein Werk eines zeitgenössischen Komponisten uraufgeführt – stets für Streichquartett und Bassetklarinette, die Friedrich selbst spielt. Damit verbindet er Tradition und Moderne und erweitert das Festivalprogramm um spannende musikalische Akzente.
Darüber hinaus hat er die Stipendiatenkonzerte der Jürgen Ponto-Stiftung aufgewertet. In Kooperation mit der Forschungsstelle Hof|Musik|Stadt werden Werke der Mannheimer Hofmusiker wiederentdeckt und von jungen Talenten aufgeführt. Diese Initiative stärkt den Bezug der Veranstaltung zur regionalen Musikgeschichte.
Dank seiner langjährigen Kontakte in die Klassikszene kann Friedrich renommierte Ensembles zu günstigen Konditionen nach Schwetzingen holen. Gleichzeitig gibt er Nachwuchskünstlerinnen und -künstlern eine Bühne und sorgt so für eine gelungene Mischung aus etablierten und neuen Stimmen. Dieses Engagement trägt maßgeblich zur hohen künstlerischen Qualität des Mozartfestes bei.
„Das alles geschieht ehrenamtlich“, betonte Oberbürgermeister Steffan in seiner Laudatio. „Nikolaus Friedrich schenkt der Mozartgesellschaft und dem Publikum nicht nur sein künstlerisches Können, sondern auch seine Zeit, Energie und Leidenschaft – ohne persönliche Gegenleistung. Dieses selbstlose Engagement macht seine Verdienste besonders wertvoll und hat die Mozartgesellschaft zu einem lebendigen Ort der Musik und Inspiration gemacht.“
Fotonachweis: Mozartgesellschaft Schwetzingen e.V.