Mannheim startet Banner-Aktion gegen wilde Müllablagerungen
Mit einer auffälligen Banner-Aktion im öffentlichen Raum will die Stadt Mannheim auf das Problem der sogenannten „Wilden Ablagerungen“ aufmerksam machen. Gemeint sind illegale Müllkippen, die sich in den vergangenen Jahren trotz verschiedener Gegenmaßnahmen stark vermehrt haben. Die Folgen sind für alle sichtbar: Sperrmüll blockiert Gehwege, zwingt Passantinnen und Passanten zum Ausweichen und verschandelt das Stadtbild. Besonders problematisch wird es, wenn Abfälle oder sogar Gefahrstoffe in der Natur entsorgt werden und so die Umwelt belasten.
Auch das Sicherheitsgefühl der Bürgerinnen und Bürger leidet unter den wilden Müllkippen. Laut der Mannheimer Sicherheits-Fokusbefragung wird die Kriminalitätsfurcht durch illegalen Sperrmüll und weggeworfene Verpackungen verstärkt. Viele Menschen empfinden diese Ablagerungen als Zeichen von Vernachlässigung und sehen darin ein ernstzunehmendes Problem für die Lebensqualität in der Stadt.
Um hier gegenzusteuern, kennzeichnet der Stadtraumservice künftig wilde Ablagerungen an bekannten Hotspots mit auffälligen Bannern und Klebebändern. Das Klebeband trägt die Aufschrift „Nicht angemeldeter Sperrmüll“ und macht deutlich, dass es sich um illegale Ablagerungen handelt. Die Banner selbst sind mit einem augenzwinkernden Spruch versehen: „Mama/Papa Mannheim sagt: ‚So war räum dein Zimmer auf!‘ nicht gemeint!“ Sie verweisen außerdem auf die Behördennummer 115 und einen QR-Code zum Sperrmüll-Online-Formular, über den die legale Entsorgung angemeldet werden kann.
Sperrmüll abholen lassen
Legale Möglichkeiten, Sperrmüll zu entsorgen, gibt es in Mannheim zahlreich. Jeder private Haushalt kann zweimal jährlich bis zu vier Kubikmeter Sperrmüll oder einmal bis zu acht Kubikmeter kostenlos abholen lassen. Alternativ können bis zu vier Kubikmeter auch kostenfrei an den Recyclinghöfen Im Morchhof 37 oder auf der Friesenheimer Insel abgegeben werden. Voraussetzung ist jeweils eine vorherige Anmeldung über die Behördennummer oder das Online-Formular.
Die wilden Müllablagerungen verursachen nicht nur ein optisches Problem, sondern auch erheblichen Mehraufwand für die Stadtreinigung. Personal und Fahrzeuge müssen ständig bereitstehen, um die illegalen Müllhaufen zu beseitigen. Das führt zu längeren Wartezeiten für Bürgerinnen und Bürger, die ihren Sperrmüll ordnungsgemäß anmelden. Häufig müssen nach der Abholung zusätzlich kleinere Abfälle händisch entfernt und Flächen nachgereinigt werden, was Routineaufgaben der Stadtreinigung verzögert.
Ergänzend sind drei sogenannte Sauberkeitsermittler in Mannheim unterwegs. Sie suchen nach illegalen Ablagerungen, versuchen die Verursacher zu ermitteln und leiten Sanktionen ein. Wenn die Täter ermittelt werden können, müssen sie selbst für die Beseitigung des Mülls sorgen. Ist kein Verursacher zu finden, übernimmt der Stadtraumservice die Entsorgung. Die Stadt erhofft sich von der Kombination aus Aufklärung, Präsenz und Ahndung eine abschreckende Wirkung und will die Bürgerinnen und Bürger zu einer geregelten Sperrmüllentsorgung bewegen.
Immer wieder sind den Wilden Ablagerungen auch Haushaltsabfälle beigefügt, weil die vorhandenen Abfalltonnen nicht groß genug sind oder Abfälle nicht korrekt getrennt werden. Größere Abfalltonnen können online (www.mannheim.de, Suchbegriff: Abfallbehälter) durch Grundstückseigentümer bzw. durch Hausverwaltungen bestellt werden. Mieter wenden sich an ihre Vermieter.
Wer seinen Sperrmüll nicht ordnungsgemäß entsorgt, muss mit empfindlichen Strafen rechnen: Für das illegale Entsorgen von Sperrmüll erhebt die Bußgeldbehörde Bußgelder bis zu 2.500 Euro.