Die Sommer in der Rhein-Neckar-Region werden heißer, die Zahl der Tage mit über 30 Grad Celsius hat sich in den letzten Jahrzehnten fast verdoppelt. Allein im vergangenen Jahr registrierte Edingen-Neckarhausen 25 solcher Hitzetage. Um den Herausforderungen des Klimawandels zu begegnen, bewirbt sich die Gemeinde als Pilotkommune im Forschungsprojekt „PROLOK“ – und wurde nun als eine von drei Kommunen in Baden-Württemberg ausgewählt.
„PROLOK“ steht für „Prozessschema für lokalspezifische Hitzeanpassung in kleinen Kommunen“. Das vom Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst Baden-Württemberg geförderte Projekt wird von der Universität Freiburg, dem Karlsruher Institut für Technologie und dem Beratungsbüro Klima Plus durchgeführt. Ziel ist es, kleine und mittlere Kommunen bei der Entwicklung konkreter Maßnahmen zum Hitzeschutz zu unterstützen. Neben Edingen-Neckarhausen nehmen auch die Gemeinden Neuried und Korntal-Münchingen teil.
„Wir müssen uns darauf einstellen, dass heiße Sommer häufiger werden“, erklärt Bürgermeister Florian König. „PROLOK ermöglicht uns, gemeinsam mit Experten zu prüfen, welche Maßnahmen sinnvoll und realistisch für unsere Gemeinde sind.“ Auch Klimaschutzbeauftragte Theresa Horbach betont die Relevanz des Projekts: „Die Hitze betrifft alle Altersgruppen – von Seniorinnen und Senioren über Bauarbeiter bis hin zu Kindergartenkindern. Mit PROLOK kommen wir unserem Ziel, die Bevölkerung effektiv zu schützen, einen Schritt näher.“
In den kommenden Wochen beginnt der Austausch zwischen dem Projektteam und der Gemeinde. Für 2026 sind konkrete Maßnahmen geplant, um die Bevölkerung vor Hitze zu schützen und die Lebensqualität langfristig zu sichern. Denkbar sind beispielsweise zusätzliche Grünflächen, Schattenplätze oder Informationsangebote für besonders gefährdete Gruppen. Bereits in diesem Jahr hat die Gemeinde den „Hitzeknigge“ im Rathaus veröffentlicht, der Tipps zum Verhalten bei Hitze und Hinweise auf kühle Orte in Edingen-Neckarhausen enthält.
René Schärling von der Geschäftsstelle Klimaschutz des Rhein-Neckar-Kreises betont die Bedeutung des Projekts: „Die Zusage zeigt, dass sich Netzwerkarbeit und Zusammenarbeit im Kreis auszahlt. Die Erkenntnisse aus PROLOK können allen Kommunen im Kreis zugutekommen, damit wir gemeinsam besser auf die Auswirkungen des Klimawandels vorbereitet sind.“ Das Projekt läuft bis Ende 2026.











