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Lebenslang vom „Virus“ Kino infiziert

26. Juli 2019 | Heidelberg, Leitartikel, Politik

Inge Mauerer-Klesel mit Richard-Benz-Medaille der Stadt Heidelberg ausgezeichnet

 

 

Ein Leben für Film und Kino: Oberbürgermeister Prof. Dr. Eckart Würzner überreichte Inge Mauerer-Klesel am 25. Juli die Richard-Benz-Medaille.
©Philipp Rothe

Für ihre herausragenden Verdienste um Kunst und Kultur ist die Heidelberger Unternehmerin und Kinobetreiberin Inge Mauerer-Klesel mit der Richard-Benz-Medaille der Stadt Heidelberg ausgezeichnet worden. Mauerer-Klesel nahm die Auszeichnung am 25. Juli 2019 im Heidelberger Rathaus aus den Händen von Oberbürgermeister Prof. Dr. Eckart Würzner entgegen. Sie ist die 16. Trägerin der Medaille, die seit 1976 von der Stadt vergeben wird. Seit 1982 betreibt Mauerer-Klesel in Heidelberg Programmkinos. Bis heute ist sie Chefin der „Kamera“ und der Kinos „Gloria und „Gloriette“. Für die besondere Qualität des Filmprogramms wurde sie mehrfach mit Landespreisen und dem Kinoprogrammpreis des Bundes ausgezeichnet. Auch für soziale Belange setzt sich Mauerer-Klesel in ihren Häusern ein.

 

Unternehmerin mit Leidenschaft und Wagemut

 

Oberbürgermeister Prof. Dr. Eckart Würzner würdigte Mauerer-Klesels Leidenschaft für den Film, ihren unternehmerischen Wagemut, ihre Aufgeschlossenheit gegenüber Neuem und ihre Bereitschaft, gelegentlich auch Risiken einzugehen. „Sie wagen viel und wir alle sind es, die gewinnen“, sagte Würzner. Dabei profitierten die Heidelbergerinnen und Heidelberger nicht nur von der herausragenden Qualität ihres Kinoprogramms, sondern auch von ihrem leidenschaftlichen sozialen Engagement, das sich beispielsweise bei Filmreihen wie „Respekt! Ehe für alle! Das Leben ist bunt“ zeige oder bei den Schulkinowochen mit ermäßigten Eintrittspreisen und medienwissenschaftlich betreuten Filmgesprächen. Auch in den Anfangsjahren des Filmfestivals war Mauerer-Klesel selbstverständlich verlässliche Kooperationspartnerin. „Ihr Erfolg zeigt, dass man mit einem klaren Konzept auch gegen die allergrößte Konkurrenz selbst internationaler Ketten bestehen kann“, sagte Würzner.

 

„Ruf wie Donnerhall“

 

Laudator Adrian Kutter, ehemaliger Vorsitzender der Gilde Deutscher Filmkunsttheater, sprach vom „Virus“ Kino und Film, den Inge Mauerer-Klesel bereits als Kind eingesogen habe und von dem sie nie mehr losgekommen sei. Ihr Ruf reiche weit über die Ortsgrenzen Heidelbergs hinaus, selbst die TV-Journalistin Sandra Maischberger habe ihr attestiert: „Sie haben einen Ruf wie Donnerhall“. Als Mitglied der Kinoverbände sei ihr fachkundiges und kritisches Wort unverzichtbar, Mauerer-Klesel eine Frau, die als absolut furchtlos gelte und sich nicht verbiegen lasse.

 

Kutter erinnerte an die Kino- und Filmstadt Heidelberg zu Beginn des 20. Jahrhunderts, die Zeiten des großen Kino-Booms in den 50er Jahren, in denen die „Kamera“, die „Kurbel“, das „Regina“ und das „Studio Europa“ den Ruf Heidelbergs als eine der renommiertesten Städte Deutschlands in Sachen Pflege der Filmkultur etablierten. In den Kinohochzeiten, so Kutter, zählte Heidelberg 28 Säle, die im Laufe der Zeit fast alle zum UFA-Kinokonzern gehörten, zeitweise darunter sechs Kinos, die Inge Mauerer-Klesels Vater, Theo Bender, führte.

 

Er war es auch, der 1982 seine Tochter dazu überredete, ihren Job in der Industrie aufzugeben und das „Gloria“-Kino zu übernehmen. Ihr, die Generationen von Studierenden filmisch sozialisiert habe, sei es gelungen, mit Geschick verschiedenste Zielgruppen in ihr Programmangebot einzubinden. Hoch anzurechnen sei ihr, dass sie beim Zusammenbruch der Heidelberger Kinolandschaft um die Jahrtausendwende drei weitere Kinos – die „Kamera“, das „Schloss-Kino“ und das „Studio Europa“ – schützend in ihren filmischen Arbeitskreis einbezog. Unvergessen sei auch das Fest zum 100. Geburtstag des Kinos auf dem Karlsplatz 1995, das Mauerer-Klesel im Auftrag der Gilde in Heidelberg ausrichtete.

 

„Kino war mein Leben und ist mein Leben“, sagte Inge Mauerer-Klesel in ihrer Dankesrede. Sie versicherte, sie werde auch im stürmischen Wind des digitalen Zeitalters die Arthouse-Fahne in Heidelberg hochhalten. Für die besondere Auszeichnung empfinde sie Freude und Dankbarkeit.

 

Richard-Benz-Medaille

 

Die Stadt Heidelberg verleiht seit 1976 die Richard-Benz-Medaille für besondere Verdienste um Kunst und Wissenschaft. Sie erinnert an den in Heidelberg verstorbenen Germanisten und Kulturhistoriker Richard Benz (1884-1962) und wurde „als Bekenntnis der Stadt zu ihrem kulturellen Leben“ gestiftet. Höchstens zehn lebende Personen können Träger der Medaille sein. Es sind derzeit Michael Buselmeier (2003), Dr. Manfred Lautenschläger (2009), Ute Richter (2013), Werner Schaub (2016) und Klaus Staeck (2018).

 

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