Mit dem Beginn des Schuljahres 2025/26 stehen in Mannheim zahlreiche Neuerungen im Bildungsbereich an. Neben baulichen Maßnahmen und dem Ausbau der Ganztagsschulen werden auch neue Förderprogramme umgesetzt. Ziel ist es, die individuelle Förderung der Kinder zu stärken, den Übergang in die Schule zu erleichtern und das Bildungsangebot flächendeckend zu verbessern. Gleichzeitig werden moderne Lernumgebungen geschaffen, um den steigenden Anforderungen gerecht zu werden.
Sprachförderung in Mannheimer Kitas startet mit dem Programm SprachFit. Kinder im Vorschulalter erhalten gezielte Förderung durch Fachkräfte der Grundschulen und der KiTas. Geplant sind regelmäßig vier Einheiten à 45 Minuten in Kleingruppen, meist direkt in den Kinderhäusern, teilweise in den Grundschulen. SprachFit soll nicht nur die sprachlichen Kompetenzen der Kinder stärken, sondern auch den Übergang in die Grundschule erleichtern. Flächendeckend ist die Umsetzung ab dem Schuljahr 2027/28 vorgesehen, während Kinder mit erhöhtem Förderbedarf bereits im letzten Jahr vor der Einschulung verpflichtend unterstützt werden.
Der Ganztagsschulausbau und der kommende Rechtsanspruch auf Ganztagsbetreuung rücken ebenfalls in den Fokus. Ab dem Schuljahr 2026/27 wird dieser stufenweise eingeführt, beginnend mit der Klassenstufe 1. Bildungsbürgermeister Dirk Grunert betont, dass Ganztagsschulen qualitativ das beste Angebot seien und insbesondere Kindern zugutekommen, die zu Hause weniger gefördert werden. Aktuell besuchen bereits 73 % der Grundschulkinder in Mannheim eine Ganztagsbetreuung – bundesweit sind es 56 %, in Baden-Württemberg 66 %. Damit liegt Mannheim über dem Durchschnitt.
Im Schuljahr 2025/26 gibt es in Mannheim dreizehn Ganztagsgrundschulen. Neubau- und Sanierungsmaßnahmen laufen an der Humboldt- und der Pestalozzischule, und die Waldhofgrundschule soll nach Möglichkeit 2026/27 in den Ganztagsbetrieb starten. Zusätzlich werden an sechs Standorten im Modell des kooperativen Ganztags weitere Plätze geschaffen: Almenhof, Käfertal, Käthe-Kollwitz-Schule, Friedrichsfeldschule, Rheinaugrundschule und Seckenheimschule. Hierfür stehen der Stadt jährlich 3,7 Millionen Euro zur Verfügung.
Über das Startchancen-Programm werden zusätzliche Fördermittel bereitgestellt, um Lernumgebungen zu modernisieren und Schulentwicklungsprozesse zu unterstützen. Zum Schuljahr 2025/26 werden weitere Schulen der zweiten Tranche aufgenommen, darunter Grundschulen, SBBZ, Werkreal- und Realschulen sowie Berufliche Schulen. Erste Gespräche zur Umsetzung der Projekte finden direkt zu Beginn des Schuljahres statt.
Die neue IGMH-Sporthalle wird am 1. Oktober eröffnet. Nach Abriss und Neubau für knapp 23 Millionen Euro steht die Halle künftig sowohl für den Schulsport als auch für Vereine und weitere Sportangebote zur Verfügung. Ein Zuschuss in Höhe von 3,854 Millionen Euro aus dem Bundesprogramm „Sanierung kommunaler Einrichtungen in den Bereichen Sport, Jugend und Kultur“ unterstützt den Neubau und die Sanierung der Freisportflächen.
Für den Sekundarbereich plant die Stadt die neue Rosa-Parks-Schule als vierzügige Gemeinschaftsschule mit dreizügiger Oberstufe auf dem Spinelli-Gelände. Bereits ab dem kommenden Schuljahr wird die Schule in interimistischen Räumlichkeiten auf der Vogelstang mit zwei fünften Klassen starten. Langfristig soll das Angebot ab 2026/27 allen Schülerinnen und Schülern in den stark wachsenden Stadtteilen Käfertal, Franklin und Spinelli zugutekommen.
Ab dem Schuljahr 2025/26 wird G9 flächendeckend an den Mannheimer Gymnasien eingeführt, beginnend mit den Klassen 5 und 6. Neben der Verlängerung der Schulzeit werden die Kernfächer Deutsch, Mathematik, erste Fremdsprache sowie Naturwissenschaften durch individuelles Schülermentoring gestärkt. Auch Demokratiebildung, berufliche Orientierung und die Lern- und Leistungsentwicklung erhalten so eine intensivere Förderung.