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Partnerschaften für ein nachhaltiges Mannheim – 3. Urban Thinkers Campus konkretisiert Ideen für die Umsetzung des Leitbildes Mannheim 2030

31. Oktober 2019 | Leitartikel, Mannheim, Politik

Mannheim übernimmt eine Pionierrolle auf dem Weg zur nachhaltigen Stadt: Beim Urban Thinkers Campus 2019 wurden gemeinsam Ideen zur Umsetzung des Leitbildes „Mannheim 2030“ konkretisiert – mit einem klaren Ziel: die lokale Erreichung der Nachhaltigkeitsziele der Vereinten Nationen.

Mannheim hat zum dritten Mal als einzige deutsche Stadt einen URBAN THINKERS CAMPUS ausgerichtet. Bei einem Forum mit internationalen Expertinnen und Experten und einem Bürgerforum haben rund 540 „Urban Thinkers“ in elf „Urban Labs“ Strategien zur Erreichung der UN-Nachhaltigkeitsziele mit dem „Leitbild 2030“ konkretisiert. Mit Privatwirtschaft und Bürgerschaft wurden zahlreiche gemeinsame Projekte angestoßen – wie beispielsweise eine Software, die Umweltdaten anschaulich darstellt.

Der erste UTC im Jahr 2016 mit dem Titel „Urban Citizenship in a Nomadic World“ befasste sich mit der Rolle der Staatsbürgerschaft und der Städte. Der zweite UTC im Jahr 2017 thematisierte in Zusammenarbeit mit Mannheimer Bürgern und Stakeholdern die lokale Umsetzung der Nachhaltigkeitsziele der Sustainable Development Goals (SDG).

In seiner Begrüßungsrede beschrieb Oberbürgermeister Dr. Peter Kurz die Zielsetzung des Mannheimer URBAN THINKERS CAMPUS 2019: „Bei diesem dritten UTC geht es nicht darum, weitere politische Programme zu entwickeln. Es geht jetzt darum, gemeinsam Netzwerke zu bilden, um das Leitbild „Mannheim 2030“ in die Tat umzusetzen. Wir brauchen nicht nur Veränderungen in der Politik, sondern auch in den Unternehmen und im individuellen Verhalten. Es ist Zeit, sich selbst zu fragen: Was kann ich tun – was kann ich selbst beitragen? Das wäre ein wichtiger Impuls nach vorne!“

Das Expertenforum begann mit Impulsvorträgen zu dieser Thematik. Der Keynotespeaker Andrew Kelly leitet in seiner britischen Heimatstadt Bristol sowohl das Festival of Ideas als auch das Festival of the Future City. In seiner Rede verdeutlichte er, dass die globalen Herausforderungen radikale Ideen und Lösungen verlangen – und die beiden Städte Bristol und Mannheim diese Nachhaltigkeitsziele nun mit viel Ehrgeiz verfolgen. Tony Pipa, Leiter des Global Economy and Development Programm an der Brookings Institution in Washington, unterstrich ebenfalls die Bedeutung der Städte, denen eine zentrale Rolle bei der Erreichung der 17 Nachhaltigkeitsziele der Vereinten Nationen zukommt. Wie wichtig es ist, den Privatsektor in Form regionaler Unternehmen mit Kooperationen und Partnerschaften in das „Leitbild Mannheim 2030“ zu integrieren, betonte Prof. Dr. Laura Marie Edinger-Schons vom Lehrstuhl „Corporate Social Responsibility“ der Universität Mannheim – und leitete damit über zu einem zentralen Thema des Tages: der Schaffung von konkreten Netzwerken und Partnerschaften mit der Privatwirtschaft.

Dazu Christian Hübel, Leiter des Fachbereichs Demokratie und Strategie
der Stadt Mannheim und Initiator des Mannheimer Urban Thinkers Campus: „Wir möchten aufklären, wie man zu Themen wie einem verantwortlichen, nachhaltigem Konsum oder nachhaltiger Mobilität konkret beitragen kann. In Ko-Kreation mit Unternehmen sowie Bürgerinnen und Bürgern wollen wir die Erreichung der Nachhaltigkeitsziele aktiv vorantreiben.“

Partnerschaften zur Umsetzung des Leitbildes „Mannheim 2030“

Konkrete Plattformen für Kooperationen zu schaffen und Partnerschaften anzubieten, war die zentrale Zielsetzung der insgesamt elf Urban Labs. Der erste Tag stand im Zeichen des Expertenforums. Der zweite Tag bot mit dem Bürgerforum „Campus der Ideen“ eine Plattform für konkrete Bürgerbeteiligung.

Das Bürgerforum startete mit einer Keynote von Rolf Stahlhofen. Der Sänger der Söhne Mannheims thematisiert in seinen Texten regelmäßig soziale und gesellschaftliche Missstände. Mit seiner Stiftung „Water Is Right“ kämpft er dafür, dass der Zugang zu sauberem Trinkwasser für alle Menschen Grundrecht ist und bleibt.

Bei den ganztägigen Urban Labs, deren Ergebnis am Nachmittag im Ratssaal des Stadthauses N1 live präsentiert wurden, zeigten die Teilnehmer sehr großes Engagement, für das sich Oberbürgermeister Dr. Peter Kurz herzlich bedankte:

„Die hohe Beteiligung von insgesamt 540 Teilnehmerinnen und Teilnehmern ist ein sehr positives Signal. Es beweist, dass sehr vielen Bürgerinnen und Bürgern die nachhaltige Zukunft unserer Stadt am Herzen liegt. Sie sind bereit sich zu engagieren, und dafür bedanken wir uns als Stadt sehr herzlich. In einem der Urban Labs wurde ein wichtiger Satz formuliert: ‘Politik fordern und unterstützen!‘. Das bringt auf den Punkt, um was es nun geht: Dass wir bei der Umsetzung jetzt die konkrete Unterstützung von Bürgerinnen und Bürgern brauchen, aber auch von der Privatwirtschaft, die sich bei diesem UTC sehr engagiert hat. Es gab konkrete Anregungen, wie beispielsweise eine Monitoring-Plattform. Das ist ein großes Projekt, das wichtig und richtig ist. Ein perfektes Feld zur Zusammenarbeit mit der Privatwirtschaft. Wir werden unseren Teil dazu beitragen und Instrumente zur Verfügung stellen, um unsere Daten nutzbar zu machen.“

Beispielhaft wurde von Jadga Huegle, Researcherin beim Softwareunternehmen SAP, ein Programm vorgestellt, mit dem klima- und umweltrelevante Daten visualisiert werden können. Dieses Projekt soll nun weitergeführt werden, indem über die Open Data-Plattform der Stadt Mannheim Umweltdaten zur Verfügung gestellt werden.

Die Ergebnisse des 3. URBAN THINKERS CAMPUS

URBAN LABS 1 – 6: Die Ergebnisse des Expertenforums

1. Aufbau von Plattformen und lokalen Netzwerken zur Umsetzung der UN-Nachhaltigkeitsziele

Um die SDGs aktiv umsetzen und begleiten zu können, schlägt das Lab-Team unter anderem vor, gemeinsam in der Öffentlichkeit aufzutreten, Sichtbarkeit und Transparenz zu verbessern und den Wissensaustausch zu fördern. Abstraktes soll veranschaulicht werden, unter anderem, um Beteiligte zu motivieren und zu aktivieren.

2. Verankerung und Umsetzung entwicklungspolitischer Strategien auf kommunaler Ebene

Um Herausforderungen, wie Klimawandel, Armut und sozialer Benachteiligung zu begegnen, wurden Lösungsvorschläge wie internationale Städtekooperationen, die Vernetzung entwicklungspolitischer Akteure oder die Verankerung globaler Verantwortung in der Kommune erarbeitet. Konkret vereinbart wurden Bildungsveranstaltungen für kommunale Mitarbeiter
und eine Internetseite für alle entwicklungspolitisch aktiven Akteure.

3. Monitoring der Umsetzung der SDGs von Privatunternehmen

Probleme bei der Darstellung der SDG-Aktivitäten sind verschiedene Standards für Nachhaltigkeitsberichterstattung, wenig Vergleichbarkeit, wenige Daten sowie unterschiedliche Rollen und Motivationen der Stakeholder. Gefordert ist ein einfaches Monitoring-Tool wie das der Stadt Los Angeles, wo Daten zur Nachhaltigkeit gesammelt und dargestellt werden. Konkrete Vereinbarung: Die Tool-Idee wird weiterverfolgt, konkretisiert und mit Workshop-Teilnehmern weiter diskutiert.

4. Nachhaltige Transformation städtischer Räume durch experimentelle Formate

Als grundsätzliche Herausforderung werden die Aktivierung der Zielgruppe und die Ergebnisoffenheit bestehender Beteiligungsformate betrachtet. Es wird als sinnvoll erachtet, mit Projekten in die Quartiere zu gehen und die Zivilgesellschaft konkret einzubeziehen.

5. Faire Beschaffung von Kommunen

Fehlendes Bewusstsein der Beschaffenden oder die Furcht vor mehr Verwaltungsaufwand werden als Problemfelder identifiziert. Konkrete Vereinbarungen: Durch Beratung und Schulung sollen Mitarbeiter der Verwaltung in Mannheim und der Region sensibilisiert werden. Mit einem Bürgerforum und Partizipation soll die Zivilgesellschaft eingebunden werden.

6. Partnerschaften für die SDGs: Bürger/-innen, Städte und Unternehmen für ein nachhaltiges Europa

Zentrale Herausforderungen sind ein intensiverer Dialog und Partnerschaften zwischen Politik und Zivilgesellschaft. Transparenz und Authentizität sollen mehr bürgerschaftliche Einbindung schaffen, um Verantwortungsbewusstsein und zivilgesellschaftlichen Input zu wecken.

Die Ergebnisse des Bürgerforums:

7. Klimaneutrale Mobilität

Um das Ziel einer klimaneutralen Mobilität zu erreichen, wurde eine Vielzahl von Vorschlägen erarbeitet, wie eine Kapazitätserhöhung des ÖPNV, Komfort bei der Kopplung von unterschiedlichen Systemen, der Ausbau eines Logistikhubs für Cargobikes oder die Verknappung von Parkraumbewirtschaftung.

8. Stadtgrün

Das Lab-Team sieht die Herausforderung, Stadtgrün-Projekte sichtbarer und transparenter zu machen, dabei sollen unterschiedlichste Zielgruppen angesprochen werden. Angeboten werden sollten unter anderem Spaziergänge als Bildungsangebot. Angestrebt sind Kooperationen zum Beispiel mit dem NABU, aber auch mit Hauseigentümern. Mit Wettbewerben, Schul- und Stadtprojekten soll die Zivilgesellschaft eingebunden und aktiviert werden.

9. Nachhaltiger Konsumieren

Es besteht eine Überforderung durch Anglizismen. Die Zivilgesellschaft soll stärker eingebunden werden durch persönliche Geschichten und Botschafter. Gewünscht ist mehr Öffentlichkeitsarbeit, die erklärt, was nachhaltiger Konsum ist. Ideen zur Verbesserung: Kredite für nachhaltige Startups, nachhaltige Produkte durch Kooperationen in den lokalen Einzelhandel bringen, Entwicklung eines regionalen Siegels.

10. Soziales Engagement

Um mehr soziales Engagement zu fördern, schlägt das Urban Lab-Team unter anderem eine Verbesserung des Wissenstransfers auf Augenhöhe vor, mehr Sprachvielfalt sowie den Ausbau neuer Formate für ein niedrigschwelliges Engagement.

Der URABN THINKERS CAMPUS war Teil des innomake!-Festivals. Die kompletten Ergebnisse des URBAN THINKERS CAMPUS 2019 werden nun aufgearbeitet und dokumentiert. Detaillierte Informationen werden zeitnah auf der UTC-Internetseite veröffentlicht. https://utc-mannheim.de

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