Saurier erobern Mannheim – Reiss-Engelhorn-Museen zeigen große Urzeit-Schau
Von A wie Archegosaurus bis Z wie Zephyrosaurus: Ihre Namen sind oft schwer auszusprechen, doch ihre Faszination ist ungebrochen. Saurier begeistern Kinder wie Erwachsene, ob als Kinostars, Spielfiguren oder wissenschaftliche Sensationen. Ab dem 12. Oktober 2025 sind sie im Mittelpunkt einer großen Sonderausstellung in den Reiss-Engelhorn-Museen Mannheim. Unter dem Titel „Saurier – Faszination Urzeit“ lädt die Schau bis zum 2. August 2026 zu einer eindrucksvollen Reise durch Millionen Jahre Erdgeschichte ein.
Anhand von Fossilien, Skeletten, lebensechten Rekonstruktionen und detailreichen Präparaten eröffnet die Ausstellung spannende Einblicke in die Welt von T. rex & Co. Sie zeigt, dass längst nicht jeder Saurier ein Dinosaurier war und dass manche Arten erstaunliche Verwandte in der heutigen Tierwelt haben. Besucherinnen und Besucher erfahren, was versteinerte Spuren über das Verhalten der Tiere verraten und welche Dinosaurier den Asteroideneinschlag vor 66 Millionen Jahren überlebt haben. Dabei stellt die Schau Fragen, die zum Staunen und Nachdenken anregen – etwa, ob alles, was Federn trägt, wirklich ein Vogel ist.
Die Ausstellung führt durch die großen Zeitalter der Erdgeschichte – von der Entstehung der Erde über die ersten Lebensformen bis in die Gegenwart. Sie zeigt, wie sich die Artenvielfalt über Millionen Jahre entwickelte und wann die ersten Saurier auftraten. Das Spektrum reicht von winzigen Meeressauriern, kaum 20 Zentimeter groß, bis zu gigantischen Sauropoden mit mehreren Metern Höhe. Bekannte Arten wie Tyrannosaurus rex und Triceratops sind ebenso vertreten wie weniger bekannte Vertreter der Urzeitwelt.
Besonderen regionalen Bezug erhält die Schau durch Funde aus dem Odenwald und der Pfalz. Zudem erzählt sie eine einzigartige Mannheimer Geschichte: Nach mehr als 200 Jahren kehrt ein bedeutender Schatz aus dem Naturalienkabinett von Kurfürst Carl Theodor zurück – der weltweit erste beschriebene Flugsaurier, der einst von Mannheim aus wissenschaftliche Sensation machte. Neben historischen Ikonen zeigt die Ausstellung auch spektakuläre Neufunde der letzten Jahre, die das Wissen über die Urzeitriesen weiter bereichern.
Originale Fossilien wie Skelette, Fußspuren und Eier lassen die Welt der Saurier lebendig werden. Ergänzt werden sie durch Modelle und Inszenierungen, die ein realistisches Bild des Lebens in der Urzeit vermitteln. Ein besonderes Erlebnis bieten die interaktiven Taststationen: Besucherinnen und Besucher können ausgewählte Objekte berühren – inklusive Beschriftungen in Braille- und Profilschrift, um auch blinden und sehbehinderten Menschen den Zugang zu ermöglichen. Im Foyer begrüßt zudem die Installation „Der geschlossene Kreis“ von Künstler Hendrik Hackl die Gäste – ein 3D-gedruckter Ichthyosaurier aus recycelten PET-Flaschen, der 2025 mit dem iDEAL Umweltpreis der Stadt Mannheim ausgezeichnet wurde.
Begleitend zur Ausstellung erscheint das Buch „SaurierZeitReise Deutschland – 66 Entdeckungen vom Alpenrand bis zum Ostseestrand“, ein Reiseführer zu bedeutenden Saurierorten im ganzen Land. Die Autoren sind rem-Generaldirektor Prof. Dr. Wilfried Rosendahl, Paläontologe Dr. Tom Hübner aus Gotha und Dr. Frederik Spindeler aus Kipfenberg. Das Werk lädt dazu ein, auf Spurensuche zu gehen und die Fossilgeschichte Deutschlands selbst zu entdecken.
Auch das Begleitprogramm verspricht Vielfalt: Jeden Sonntag um 15 Uhr finden Führungen für Familien mit Kindern ab sechs Jahren statt. Am 31. Oktober sorgt ein Halloween-Special für ein schaurig-schönes Erlebnis, bevor am 1. November ein wissenschaftliches Symposium zum Thema Saurier stattfindet. Expertinnen und Experten nehmen das Publikum dabei mit auf eine Zeitreise von den ältesten Funden Deutschlands bis zu den Sauriern der Popkultur. Alle Termine sind online unter kalender.rem-mannheim.de abrufbar.
Blick in die Sonderausstellung „Saurier – Faszination Urzeit“ © rem, Foto: Michelle Striegel