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Südwestindustrie im Jahr 2018 verlangsamt ihr Tempo

4. Mai 2019 | Leitartikel, Mannheim, Metropolregion, Wirtschaft

Umsatzrekord in Höhe von 370,7 Milliarden Euro, Beschäftigung und Entgelte erreichen Höchststände

Die konjunkturelle Entwicklung der Südwestindustrie1 legte 2018 im Vorjahresvergleich moderat zu, verlor jedoch etwas an Dynamik. Auftragseingang, Produktion und Umsatz nahmen den Schwung aus dem Vorjahr im Jahresauftakt 2018 zunächst mit, konnten das Tempo im Jahresverlauf jedoch nicht halten. Nach Feststellung des Statistischen Landesamtes betrug der preis- und arbeitstäglich bereinigte Zuwachs für das Gesamtjahr 2018 gegenüber dem Vorjahr bei den Auftragseingängen 2,0 % (2017: 5,9 %), bei der Produktion 1,6 % (2017: 4,0 %), sowie beim Umsatz 1,9 % (2017: 4,3 %).

Im Jahr 2018 erwirtschafteten die Industriebetriebe2 im Südwesten einen nominalen Umsatz von 370,7 Milliarden Euro und damit einen neuen Umsatzhöchststand. Das entspricht einer Umsatzsteigerung in Höhe von 9,2 Mrd. Euro (+ 2,6 %) gegenüber dem bisherigen Höchststand aus dem Vorjahr. Die »Herstellung von Kraftwagen und Kraftwagenteilen« als umsatzstärkste Industriebranche Baden-Württembergs steigerte ihren Umsatz um 1,4 Mrd. Euro (+ 1,3 %) auf insgesamt 107,1 Mrd. Euro. Den höchsten absoluten Umsatzzuwachs verzeichnete die Branche »Maschinenbau«. Hier stieg der Umsatz um 3,4 Mrd. (+ 4,3 %) auf 81,6 Mrd. Euro. Zusammengenommen erwirtschafteten die beiden Branchen knapp über die Hälfte (50,9 %) des baden-württembergischen Industrieumsatzes. Die gemessen am Umsatz drittgrößte Branche »Herstellung von Metallerzeugnissen« verzeichnete zum ersten Mal seit 2011 wieder zwei Jahre in Folge deutliche Umsatzzuwächse über dem Industriedurchschnitt. So stieg der Gesamtumsatz um 1,7 Mrd. Euro (+ 6,5 %) auf 28,2 Mrd. Euro.

Im Gegensatz zum Vorjahr wurde das Wachstum des nominalen Umsatzes 2018 etwas stärker durch das Inlandsgeschäft als durch das Auslandsgeschäft getragen. So erhöhte sich der Inlandsumsatz um 4,7 Mrd. Euro (+ 2,9 %) auf 167,2 Mrd. Euro. Im Auslandsgeschäft konnten die Umsätze um 4,5 Mrd. Euro (+ 2,3 %) auf insgesamt 203,5 Mrd. Euro gesteigert werden. In Folge dessen sank die Exportquote der Südwestindustrie 2018 im Vorjahresvergleich leicht um 0,2 Prozentpunkte auf 54,9 %. Im Branchenvergleich verzeichneten die Betriebe der »Herstellung von Kraftwagen und Kraftwagenteilen« mit einer Exportquote von 71,4 %, sowie die der »Herstellung von pharmazeutischen Erzeugnissen« mit 67,5 % die höchste Exportorientierung, während die Umsätze in der »Herstellung von Druckerzeugnissen; Vervielfältigung von bespielten Ton-, Bild- und Datenträgern« und der »Getränkeherstellung« mit Exportquoten von 15,0 % bzw. 12,7 % zu großen Teilen im Inland erwirtschaftet wurden.

Die Beschäftigtenzahl in der Südwestindustrie erreichte 2018 zum achten Mal in Folge einen neuen Höchststand. Mit einem Zuwachs von rund 35 500 Personen (+ 2,8 %) stieg der Beschäftigungsstand auf insgesamt 1 323 880 Beschäftigte3. Der »Maschinenbau« als beschäftigungsstärkste Industriebranche in Baden-Württemberg verzeichnete den größten Beschäftigungsaufbau der letzten zehn Jahre und lag damit das zweite Jahr in Folge über der durchschnittlichen Steigerungsrate der Südwestindustrie. Hier stieg die Anzahl der Beschäftigten um über 13 300 Personen (+ 4,2 %) auf rund 331 600 Beschäftigte. In der »Herstellung von Kraftwagen und Kraftwagenteilen«, der zweitstärksten Branche gemessen an dem Beschäftigungsstand, nahm die Zahl der Beschäftigten gegenüber dem Vorjahr um rund 4 500 Personen (+ 2,0 %) auf insgesamt rund 233 300 Beschäftigte zu, allerdings lag die Steigerungsrate zwei Jahre in Folge unter dem Industriedurchschnitt. Die drittstärkste Branche »Herstellung von Metallerzeugnissen« verzeichnete in 2018 erneut einen deutlichen Zuwachs von rund 7 600 Personen (+ 4,9 %). Insgesamt entfielen mehr als zwei Drittel des Personalaufbaus in der Südwestindustrie auf diese drei Branchen (71,6 %).

Die Industriebetriebe im Südwesten zahlten 2018 insgesamt Entgelte in Höhe von nominal 72,1 Mrd. Euro aus. Damit wurde der Höchststand aus dem Vorjahr um 4,1 Mrd. Euro (+6,0 %) übertroffen. Neben der höheren Beschäftigtenzahl begründet sich der Zuwachs vor allem auf ein zum neunten Mal in Folge gestiegenes Pro-Kopf-Entgelt. So erhielten die Beschäftigten der Südwestindustrie 2018 im Schnitt pro Kopf rund 54 500 Euro. Das entspricht einer Erhöhung von 3,2 % im Vergleich zum Vorjahr. Auch innerhalb der meisten Branchen entwickelte sich das Pro-Kopf-Entgelt positiv. Den stärksten prozentualen Zuwachs verzeichnete dabei der Wirtschaftsabschnitt »Sonstiger Fahrzeugbau« (+ 18,9 %), der damit den Verlust des Vorjahres revidierte. Weitere Branchen mit deutlichen Zugewinnen waren die Wirtschaftszweige »Reparatur und Installation von Maschinen und Ausrüstungen« (+ 5,2 %), »Herstellung von Bekleidung« (+ 4,9 %) und »Herstellung von Kraftwagen und Kraftwagenteilen« (+ 4,6 %). Schlusslicht in der Entwicklung der Pro-Kopf-Entgelte ist die Branche »Herstellung von Leder, Lederwaren und Schuhen«. Hier nahm das durchschnittliche Entgelt je Beschäftigten um 4,5 % auf 32 802 Euro ab. Innerhalb der Südwestindustrie reicht die Spannweite des Pro-Kopf-Entgelts von 71 068 Euro je Beschäftigten in der »Herstellung von Kraftwagen und Kraftwagenteilen« bis zu 27 948 Euro je Beschäftigten in der »Herstellung von Nahrungs- und Futtermitteln«.

1Verarbeitendes Gewerbe einschließlich Bergbau und Gewinnung von Steinen und Erden. Neben den Industriebetrieben zählen dazu auch Betriebe des verarbeitenden Handwerks. Die Angaben zu Auftragseingang, Produktion und Umsatz beruhen auf preis- und arbeitstäglich bereinigten Indizes (Basisjahr jeweils 2015 = 100) und beziehen sich auf den Berichtskreis 50+ (d. h. Betriebe mit mindestens 50 Beschäftigten).

2Hier und im Folgenden Berichtskreis 20+ (Produzierende Betriebe von Unternehmen des Verarbeitenden Gewerbes (einschließlich Bergbau und Gewinnung von Steinen und Erden) mit im Allgemeinen mindestens 20 tätigen Personen sowie produzierende Betriebe des Verarbeitenden Gewerbes (einschließlich Bergbau und Gewinnung von Steinen und Erden) mit im Allgemeinen mindestens 20 tätigen Personen von Unternehmen der übrigen Wirtschaftsbereiche).

3Beschäftigte mit Stand am 30.09.2018.

Tabelle 1
Ausgewählte Eckdaten für das Verarbeitende Gewerbe in Baden-Württemberg 2018
Berichtskreis 20+ in Abgrenzung nach WZ 2008
WZ 2008 Ausgewählte Wirtschaftszweige Betriebe Beschäftigte1) Entgelte Umsatz
2018 Veränderung gegenüber 2017 2018 Veränderung gegenüber 2017 insgesamt darunter Auslandsumsatz
2018 Veränderung gegenüber 2017 2018 Veränderung gegenüber 2017
Anzahl (Stand 30.09.) % Mill. EUR % Mill. EUR % Mill. EUR %

1) Einschließlich Auszubildende, Heimarbeiter sowie tätige Inhaber und Mitinhaber. Ohne Leiharbeitnehmer im Sinne des Arbeitnehmerüberlassungsgesetzes.

2) Einschließlich Bergbau und Gewinnung von Steinen und Erden. Produzierende Betriebe von Unternehmen des Verarbeitenden Gewerbes (einschließlich Bergbau und Gewinnung von Steinen und Erden) mit im Allgemeinen mindestens 20 tätigen Personen sowie produzierende Betriebe des Verarbeitenden Gewerbes (einschließlich Bergbau und Gewinnung von Steinen und Erden) mit im Allgemeinen mindestens 20 tätigen Personen von Unternehmen der übrigen Wirtschaftsbereiche. (Berichtskreis 20+).

Datenquelle: »Monatsbericht für Betriebe« mit 50 und mehr Beschäftigten und »Jahresbericht für Betriebe« von Unternehmen mit im allgemeinen 20 und mehr Beschäftigten im Verarbeitenden Gewerbe sowie im Bergbau und der Gewinnung von Steinen und Erden. Die Ergebnisse sind aus den genannten Erhebungen zusammengefasst dargestellt.

B+C Verarbeitendes Gewerbe2) 8.470 1.323.880 35.527 2,8 72.112,1 4.086,6 6,0 370.701,9 9.247,8 2,6 203.528,5 4.544,0 2,3
10 Herstellung von Nahrungs- und Futtermitteln 828 67.453 337 0,5 1.885,2 63,0 3,5 14.693,5 −212,0 −1,4 3.357,2 198,9 6,3
11 Getränkeherstellung 92 7.906 −239 −2,9 340,9 −7,0 −2,0 2.106,7 58,2 2,8 267,9 39,1 17,1
13 Herstellung von Textilien 125 11.712 175 1,5 447,6 17,5 4,1 2.193,0 −44,5 −2,0 1.153,9 19,2 1,7
14 Herstellung von Bekleidung 45 9.012 −715 −7,4 343,7 −9,8 −2,8 2.289,2 −118,2 −4,9 1.125,5 46,3 4,3
15 Herstellung von Leder, Lederwaren und Schuhen 17 1.314 29 2,3 43,1 −1,0 −2,3 254,1 −67,3 −20,9 118,9 −59,6 −33,4
16 Herstellung von Holz-, Flecht-, Korb- und Korkwaren (ohne Möbel) 209 14.035 425 3,1 535,3 33,4 6,6 3.463,4 188,4 5,8 743,3 20,7 2,9
17 Herstellung von Papier, Pappe und Waren daraus 170 25.921 −453 −1,7 1.179,0 3,8 0,3 7.469,6 227,1 3,1 3.113,0 40,9 1,3
18 Herstellung von Druckerzeugnissen; Vervielfältigung von bespielten Ton-, Bild- und Datenträgern 201 13.176 −251 −1,9 476,1 −5,6 −1,2 2.029,4 −62,7 −3,0 303,5 −1,4 −0,5
20 Herstellung von chemischen Erzeugnissen 207 31.421 591 1,9 1.713,3 61,0 3,7 11.560,0 219,2 1,9 6.196,9 125,8 2,1
21 Herstellung von pharmazeutischen Erzeugnissen 50 30.015 538 1,8 1.781,6 65,9 3,8 10.280,8 −182,6 −1,7 6.942,3 −262,3 −3,6
22 Herstellung von Gummi- und Kunststoffwaren 561 67.474 1.099 1,7 2.852,9 43,5 1,5 14.655,6 153,5 1,1 5.707,5 168,9 3,0
23 Herstellung von Glas und Glaswaren, Keramik, Verarbeitung von Steinen und Erden 351 20.609 −42 −0,2 977,5 30,5 3,2 5.092,5 159,3 3,2 1.257,0 69,9 5,9
24 Metallerzeugung und -bearbeitung 134 23.345 1.005 4,5 1.217,0 67,4 5,9 9.439,1 483,3 5,4 3.348,8 193,3 6,1
25 Herstellung von Metallerzeugnissen 1.651 161.572 7.561 4,9 7.169,9 507,4 7,6 28.246,3 1.735,7 6,5 9.548,6 466,0 5,1
26 Herstellung von Datenverarbeitungs-geräten, elektronischen und optischen Erzeugnissen 422 66.775 1.956 3,0 3.944,0 175,6 4,7 16.729,1 547,4 3,4 10.553,6 312,6 3,1
27 Herstellung von elektrischen Ausrüstungen 536 106.468 3.041 2,9 5.586,8 301,4 5,7 25.632,8 783,6 3,2 12.990,9 706,3 5,7
28 Maschinenbau 1.547 331.632 13.349 4,2 19.972,1 1.335,4 7,2 81.562,0 3.365,9 4,3 51.252,4 1.464,0 2,9
29 Herstellung von Kraftwagen und Kraftwagenteilen 285 233.296 4.522 2,0 16.579,8 1.040,4 6,7 107.116,2 1.384,0 1,3 76.449,7 484,9 0,6
30 Sonstiger Fahrzeugbau 42 9.967 413 4,3 628,3 121,8 24,1 2.766,4 442,7 19,0 1.707,8 350,6 25,8
31 Herstellung von Möbeln 168 17.755 248 1,4 720,2 24,2 3,5 3.257,3 85,6 2,7 1.003,0 34,6 3,6
32 Herstellung von sonstigen Waren 379 45.554 1.739 4,0 2.091,1 130,4 6,7 8.463,1 400,4 5,0 5.079,4 262,3 5,4
33 Reparatur und Installation von Maschinen und Ausrüstungen 283 20.205 26 0,1 1.233,7 62,9 5,4 4.418,2 −579,7 −11,6 941,2 −146,8 −13,5

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