Spürbarer Anstieg von Aufträgen, Produktion und Umsatz gegenüber Vormonat
Die Auswirkungen der seit Beginn des Jahres 2020 weltweit und in Deutschland Mitte März getroffenen Maßnahmen zur Eindämmung des Corona-Virus haben die Nachfrage nach Industrieprodukten aus Baden-Württemberg im Monat April beispiellos ruckartig absacken lassen. Nun nimmt die Südwestindustrie wieder Fahrt auf, stellt die Präsidentin des Statistischen Landesamtes Baden-Württemberg, Dr. Carmina Brenner, nach Berechnung der Konjunkturindizes im Verarbeitenden Gewerbe fest. Nach vorläufiger Feststellung des Statistischen Landesamtes verzeichnete die Südwestindustrie im Mai 2020 preis- und arbeitstäglich bereinigt im Vorjahresvergleich zwar weiterhin einen deutlichen Rückgang der AufträgeS1 (−31,7 %) im Vergleich zum stark vom nationalen Shutdown betroffenen Vormonat April nahmen die Aufträge preis-, saison- und arbeitstäglich bereinigt allerdings wieder um starke 20,8 % zu. Die Bestellungen aus dem Ausland (−34,2 %) lagen im Vorjahresvergleich preis- und arbeitstäglich bereinigt hinter den Inlandsbestellungen (−26,8 %). Im Auslandsgeschäft fiel der Rückgang aus den Ländern der Eurozone (−33,6 %) etwas geringer aus als aus den Ländern der Nicht-Eurozone (−34,8 %). Die Nachfrageeinbuße aus dem Inland (−18,3 %) sank im Zeitraum Januar bis Mai 2020 stärker als im Auslandsgeschäft (−16,8 %). Im Auslandsgeschäft ging die Nachfrage aus den Ländern der Eurozone (−18,6 %) stärker zurück als die Nachfrage aus der Nicht-Eurozone (−16,0 %). Insgesamt verbuchte die Südwestindustrie im Zeitraum Januar bis Mai 2020 preis- und arbeitstäglich bereinigt ein weiterhin beachtliches Auftragsminus von 17,4 % im Vergleich zum entsprechenden Vorjahresergebnis. Der Vormonatsvergleich zeigt aber, dass sich die Auftragslage verbessert hat.
Die ProduktionS2 der Südwestindustrie ging nach vorläufigen Angaben im Mai 2020 preis- und arbeitstäglich bereinigt im Vorjahresvergleich um 24,7 % zurück. Gegenüber dem Vormonat April stieg der Produktionsausstoß preis-, saison- und arbeitstäglich bereinigt allerdings um 20,3 % an. Im Zeitraum Januar bis April 2020 lag die Industrieproduktion im Südwesten preis- und arbeitstäglich bereinigt um 16,1 % unter dem Vorjahresniveau. Insgesamt bleibt die Produktion damit zwar weiter schwach, hat aber im Monat Mai wieder Fahrt aufgenommen.
Der reale (d. h. preisbereinigte) UmsatzS3 der Südwestindustrie lag nach vorläufigen Angaben im Mai 2020 arbeitstäglich bereinigt im Vorjahresvergleich weiterhin deutlich im Minus (−24,7 %). Das Umsatzminus fiel im Inlandsgeschäft (−21,1 %) schwächer aus als im Auslandsgeschäft (−27,7 %). Die negativen Impulse auf das Auslandsgeschäft waren aus den Ländern der Nicht-Eurozone (−26,6 %) geringer als aus der Eurozone (−29,5 %). Gegenüber dem Vormonat April war preis-, saison- und arbeitstäglich bereinigt ein deutlicher Umsatzanstieg zu verbuchen (29,3 %). Insgesamt verzeichnete die Südwestindustrie im Zeitraum Januar bis Mai 2020 preis- und arbeitstäglich bereinigt aber weiterhin ein deutliches Umsatzminus zum Vorjahr (−16,5 %). Die negative Umsatzentwicklung ging sowohl von den Inlandskunden (−14,8 %) als auch von den Auslandskunden (−17,8 %) aus. Im Auslandsgeschäft kamen die negativen Impulse aus der Eurozone (−19 %) und der Nicht-Eurozone (−17,2 %).