Frau in Heidelberg wegen Urkundenfälschung und Betrugs festgenommen
Die Staatsanwaltschaft Heidelberg und das Polizeipräsidium Mannheim haben über einen umfangreichen Betrugsfall einer 40-jährigen Frau informiert. Bereits im Oktober 2024 war bei der Staatsanwaltschaft eine Anzeige der Targobank AG eingegangen, weil die Beschuldigte versucht haben soll, mit gefälschten Gehaltsnachweisen ein Darlehen über 25.000 Euro zu erhalten. In den Dokumenten gab sie eine Privatschule der Metropolregion als Arbeitgeber an. Die Ermittlungen ergaben, dass die Frau zwar bei der Schule beschäftigt war, die Höhe ihres Einkommens jedoch gefälscht hatte.
Zudem stellte die Staatsanwaltschaft fest, dass die Beschuldigte bereits über Vorstrafen verfügte. So war sie 2021 in Rheinland-Pfalz zu einer Bewährungsstrafe verurteilt worden, weil sie sich mit gefälschten Universitätsabschlüssen Zugang zum Referendariat verschafft hatte. Ende 2023 folgte eine weitere Bewährungsstrafe in Heidelberg wegen Urkundenfälschung.
Untersuchungen an der Privatschule zeigten, dass die Frau von 2021 bis 2024 ohne die erforderliche Qualifikation als Lehrerin tätig war. Während dieser Zeit soll sie rund 143.000 Euro aus Gehaltszahlungen und Sozialversicherungsbeiträgen erlangt haben. Nach dem Verlust ihrer Anstellung, unter anderem wegen gefälschter Krankmeldungen und Veruntreuung von Geldern, zog sie ins Saarland und begann dort erneut eine Lehrtätigkeit – wiederum unter Vorlage gefälschter Zeugnisse.
Die fehlende Qualifikation wurde im April 2025 entdeckt, woraufhin sie fristlos gekündigt wurde. Hierbei soll sie über 7.000 Euro erlangt haben. Aufgrund des Ausmaßes der Vorwürfe und der Gefahr, dass sie fliehen oder erneut straffällig werden könnte, beantragte die Staatsanwaltschaft Heidelberg im September 2025 Untersuchungshaft. Das Amtsgericht Heidelberg erließ am 19. September einen entsprechenden Haftbefehl und verfügte zudem einen Vermögensarrest in Höhe von 150.000 Euro.
Am 25. September 2025 stellte sich die Beschuldigte in Rheinland-Pfalz bei einer Polizeidienststelle, um einen Verkehrsunfall anzuzeigen. Da die Beamten Kenntnis von dem Haftbefehl hatten, wurde sie dort festgenommen und nach Heidelberg gebracht, wo der Haftbefehl vollstreckt wurde. Die Ermittlungen, insbesondere zu den Taten im hiesigen Raum und zur Sicherung von Vermögenswerten, dauern weiterhin an.