Das Kreisarchiv Ladenburg zeigt in Zusammenarbeit mit dem Rhein-Pfalz-Kreis die Ausstellung „Köpfe der Weimarer Zeit“. Unter dem gleichnamigen Titel gibt es ab dem 22. Januar bis zum 1. März eine Auswahl des Ausnahmezeichners Emil Stumpp aus seiner beeindruckenden Bilderwelt zu sehen. Eröffnet wird die Ausstellung am Dienstagabend, 22. Januar 2019, um 19 Uhr im Kreisarchiv in Ladenburg (Trajanstraße 66). Der Eintritt ist frei.
Zu seiner Zeit, den 1920er und frühen 1930er Jahren, war Emil Stumpp Millionen Menschen bekannt, heute ist er fast vergessen. Der in Neckarzimmern geborene und in Worms aufgewachsene Künstler arbeitete nach dem Ersten Welt-krieg als Kunst- und Sportlehrer. Doch er kündigte seine Beamtenstellung, um freischaffender Künstler zu sein, war später beinahe rastlos auf Reisen in Europa unterwegs, um zu zeichnen – vor allem Personen, aber auch Stadtansichten und Landschaften. Berühmt machten ihn seine bewegenden Studien zu den Gesichtern der Menschen: Schauspieler, Künstler, Literaten, Sportler und Politiker. Was Rang und Namen hatte, fand sich als Porträt in seinem Oeuvre wieder, rund 20.000 sollten es in seinem Leben werden, und er sollte bis 1933 beinahe täglich mit seinen Bildern in den Zeitungen und Zeitschriften vertreten sein. Wegen eines missliebigen Hitler-Porträts von 1933 wurde er mit Berufsverbot belegt und 1940 unter fadenscheinigen Gründen verhaftet. Er starb am 5. April 1941 im Gefängnis.
Seine Arbeit, die er mit schnellem Bleistiftstrich absolvierte, war von den Porträtierten geschätzt, denn er schien instinktiv deren Persönlichkeit zu erfassen. Die Betrachter der Bilder fanden, dass er damit einzigartige Einblicke in das menschliche Gesicht gewährte. Und eine weitere Besonderheit boten seine Porträts: er ließ sie sich signieren.
Die Ausstellung ist vom 22. Januar bis 1. März 2019 im Kreisarchiv Ladenburg zu sehen. Öffnungszeiten: montags bis donnerstags von 9 bis 16 Uhr, freitags von 9 bis 12 Uhr. Der Eintritt ist frei.
Weitere Infos unter www.kultur-im-kreis.net.