Bleiben Sie informiert  /  Montag, 29. April 2024

Informationen von Hier

Termine, Adressen, Vereine,
Lokalpolitik, Berichte und
Wirtschaftsinformationen

Direkt zur Redaktion

[email protected]

Aktuelle Nachrichten und Berichte aus Mannheim und Ludwigshafen

Corona-Krise: Gemeinderat kann erstmals Beschlüsse im elektronischen Verfahren fassen

3. April 2020 | Heidelberg, Politik

Der Heidelberger Gemeinderat entscheidet bis Dienstag, 7. April, erstmals in seiner Geschichte in einem elektronischen Verfahren über insgesamt 22 Tagesordnungspunkte. Die baden-württembergische Gemeindeordnung sieht ein derartiges Verfahren für sogenannte „Gegenstände einfacher Art“ vor. Dabei handelt es sich aber nicht um eine digitale Gremiensitzung. Die Stadträtinnen und Stadträte haben mehrere Tage Zeit, sich Vorlagen zu Tagesordnungspunkten anzuschauen. Wenn sie mit einem Beschlussvorschlag nicht einverstanden sind, können sie schriftlich widersprechen. Wenn sie einverstanden sind, müssen sie gar nichts tun. Ein Tagesordnungspunkt gilt nur dann als beschlossen, wenn es keinen einzigen Widerspruch gibt. Zu den Projekten in diesem Durchlauf zählen beispielsweise die Beteiligungsverfahren zum Einzelhandels- und zum Stadtentwicklungskonzept, die Geschwisterermäßigung in Kindertageseinrichtungen freier Träger oder die Fortschreibung des Straßenzustandskatasters.

 

„Es ist wichtig, dass wir auch in Krisenzeiten handlungsfähig bleiben und politische Beschlüsse zu stadtrelevanten Projekten herbeiführen. Das elektronische Verfahren ist nicht für alle Projekte möglich. Aber es geht gut bei Themen, bei denen keine kontroversen politischen Debatten und Abwägungsprozesse zu erwarten sind. Für andere Themen brauchen wir nach wie vor Sitzungen des Gremiums. Ich habe deshalb auch im Auftrag unseres Gemeinderats Ende März an die Landesregierung geschrieben und um Möglichkeiten gebeten, in Zeiten von Corona Sitzungen auch über Videokonferenzen oder ähnliche Verfahren zu ermöglichen. Wir haben erste positive Signale aus Stuttgart erhalten und ich würde mich freuen, wenn die Kommunen hier schnell entsprechende Leitlinien bekommen würden. Einen Stillstand der kommunalpolitischen Gremien können wir uns nicht leisten“, sagt Oberbürgermeister Prof. Dr. Eckart Würzner.

 

Im elektronischen Verfahren reicht ein Widerspruch

 

Die Besonderheit am elektronischen Verfahren: Die Räte müssen einem Beschlussvorschlag nicht aktiv zustimmen, ein Nicht-Melden gilt als Einverständnis. Gemeinderätinnen und Gemeinderäte, die einem Beschlussvorschlag nicht zustimmen möchten, haben bis Dienstag, 7. April 2020, 23.59 Uhr Gelegenheit zum Widerspruch. Alle Vorlagen beziehungsweise Anträge, zu denen bis zum Ablauf dieser Frist keine Widersprüche eingegangen sind, gelten als beschlossen beziehungsweise im Beratungslauf abgeschlossen. Im elektronischen Verfahren gibt es keine Beschlüsse mit Mehrheit. Wenn auch nur eine oder einer der 48 Stadträtinnen und Stadträte widerspricht, gilt eine Vorlage oder ein Antrag als nicht beschlossen und muss auf die Tagesordnung einer regulären Gemeinderatssitzung geschoben werden. 

 

Den Widerspruch können die Rätinnen und Räte per Mail oder schriftlich gegenüber den Sitzungsdiensten des Referats des Oberbürgermeisters aussprechen.

Rechtsgrundlage für Beschlussfassungen in diesem Verfahren ist übrigens die Gemeindeordnung, Paragraf 37, Absatz 1. Darin heißt es „Über Gegenstände einfacher Art kann im Wege der Offenlegung oder im schriftlichen oder elektronischen Verfahren beschlossen werden; ein hierbei gestellter Antrag ist angenommen, wenn kein Mitglied widerspricht.“

 

Die 22 Beschlussvorlagen für die Gemeinderäte sind wie bisher auch auf der Homepage der Stadt Heidelberg im Bürgerinformationssystem einsehbar: https://ww1.heidelberg.de/buergerinfo/infobi.asp

Das könnte Sie auch interessieren…

Heidelberg: Versuchter Raub auf Geschäft in der Altstadt – Zeugen gesucht!

Heidelberg: Versuchter Raub auf Geschäft in der Altstadt - Zeugen gesucht! Ein bislang unbekannter Täter betrat am Mittwochmittag gegen 12:15 Uhr ein Geschäft in der Theaterstraße und forderte die Besitzerin auf, die Kasse zu öffnen. Um seiner Forderung Nachdruck zu...

Zoo Heidelberg: Heidelberger Gorillagruppe wieder komplett

Gorilla-Weibchen aus dem Zoo Münster in Heidelberg eingetroffen Die Gorillagruppe im Zoo Heidelberg hat eine neue Mitbewohnerin, das Weibchen „Jamila“ ist am Montag, den 22. April 2024 aus dem Allwetterzoo Münster an den Neckar umgezogen. Der Transport verlief...

Großartiger Erfolg: Waldrapp-Artenschutzprojekt erfolgreich abgeschlossen

Einst ausgestorbene Vogelart konnte dauerhaft im neuen Habitat wiederangesiedelt werden Ende Januar 2024 gingen wahrscheinlich zum letzten Mal vier junge Waldrappe aus dem Zoo Heidelberg ins spanische Jerez de la Frontera, um gemeinsam mit anderen Waldrappen auf ihre...

Hier könnte Ihr Link stehen

Mannheim – Veranstaltungen / Gewerbe

MaNa informiert

Werbung

Hier könnte Ihr Link stehen

Themen

Zeitreise

MaNa informiert