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Der Weg ist frei

16. Oktober 2023 | Leitartikel, Metropolregion, Photo Gallerie

 Verbindungsweg zwischen Heddesbach und Brombach offiziell eröffnet

„Was lange währt, wird endlich gut“, fasste Landrat Stefan Dallinger die über Jahre andauernde Geschichte um die Sanierung des maroden Verbindungswegs zwischen Heddesbach und Brombach zusammen.

Vom Erfolg der Sanierung überzeugten sich bei der offiziellen Eröffnung am Samstag, 14. Oktober, neben Landrat Dallinger und dem SPD-Landtagsabgeordneten Jan-Peter Röderer auch der Vorsitzende der Teilnehmergemeinschaft Heddesbach Hermann Roth, die Bürgermeister der Stadt Eberbach und der Gemeinde Heddesbach, Peter Reichert und Volker Reibold, Dieter Ziesel, Präsident des Landesamt für Geoinformation und Landentwicklung Baden-Württemberg, Matthias Heinzmann, Sprecher der Bürgerinitiative zum Erhalt des Gemeindeverbindungsweges nach Heddesbach, sowie Vertreterinnen und Vertreter aus dem Kreistag und den Stadt-, Gemeinde- und Ortschaftsräten der beteiligten Kommunen.

Nach der Sanierung beträgt die Fahrbahnbreite des Verbindungsweges nun 3,5 Meter auf einer Strecke von rund 3,5 Kilometern. Dazu kommen bergseitig eine 60 Zentimeter breite asphaltierte Entwässerungsrinne und ein 40 Zentimeter breiter in Schotter befestigter Seitenstreifen. Talseitig ist dieser Streifen einen Meter breit. Somit ergibt sich eine befahrbare Kronenbreite von 5,5 Metern. Um entgegenkommendem Verkehr ausweichen zu können, ist an mehreren Stellen zusätzlich eine Aufweitung um 1,5 Meter auf sieben Meter erfolgt. „Sie konnten den Weg in den vergangenen Wochen ja bereits ausgiebig testen“, wandte Landrat Dallinger sich an die anwesenden Gäste aus Heddesbach und Brombach. Denn unmittelbar nach der Fertigstellung des Verbindungsweges im Juli dient dieser als Umleitungsstrecke für die nach Brombach führende Kreisstraße, die derzeit saniert wird.

Seit 2016 war der Verbindungsweg zwischen Heddesbach und Brombach aufgrund seines desolaten Zustands für den öffentlichen Verkehr gesperrt. Eine Brombacher Bürgerinitiative, die sich für den Ausbau des Weges engagierte, brachte mit der Einreichung einer Petition den Stein wieder ins Rollen. In der Kreistagssitzung im Dezember 2016 befürworteten alle Fraktionen das Vorhaben. In den darauffolgenden Jahren fanden Abstimmungsgespräche statt, um den Weg im Rahmen eines Flurneuordnungsverfahrens zu sanieren. Das Konzept zur Realisierung des Flurneuordnungsverfahrens Heddesbach (Häslich) wurde ausgearbeitet und die Unterlagen zur Aufnahme des Verfahrens ins Arbeitsprogramm des Ministeriums für Ernährung, Ländlichen Raum und Verbraucherschutz wurden zusammengestellt. Nach der Freigabe fand dieser Prozess im September 2021 mit der Genehmigung des Wege- und Gewässerplans ein Ende. Start der Bauarbeiten war am 2. Mai 2022.

Der Weg stellt eine bedeutende Haupterschließungsachse für die nachhaltige Waldwirtschaft und Holzabfuhr des etwa 300 Hektar umfassenden zusammenhängenden Waldgebiets dar. Somit beinhalten die Ziele des Flurneuordnungsverfahrens nicht nur den Ausbau des Verbindungsweges, sondern auch die rechtliche Sicherung des Weges durch Grunddienstbarkeiten, den Naturschutz und die Landschaftspflege. Vor allem die Einwohnerinnen und Einwohner Brombachs profitieren von dem Ausbau – als kürzeste Anbindung nach Heddesbach und in die Rheinebene lassen sich Arbeitsplätze sowie Freunde und Verwandte in Zukunft deutlich schneller erreichen. Die Sanierung der Straße unterstützt darüber hinaus die Ziele des Regional-Entwicklungskonzeptes (REK) der LEADER-Region Neckartal Odenwald. Konkret geht es dabei um die Verbesserung der Mobilität, die Förderung der regenerativen Energieerzeugung und den Ausbau des Tourismus und der Naherholung durch die verbesserte Erreichbarkeit von Wanderwegen und Wanderparkplätzen.

Die Gesamtausführungskosten der Maßnahmen im Gewann „Häslich“ belaufen sich auf rund zwei Millionen Euro. Diese Summe setzt sich aus den Wegbaukosten, der Herstellung landschaftspflegerischer Ausgleichs- und Ersatzmaßnahmen, der Bauleitung und des Kassen- und Rechnungswesens der Teilnehmergemeinschaft zusammen. Finanziert wird das Bauvorhaben mit einem Zuschuss des Bundes und des Landes in Höhe von rund 1,2 Millionen Euro, 500.000 Euro kommen von der Stadt Eberbach, 75.000 Euro von der Gemeinde Heddesbach, 200.000 Euro vom Rhein-Neckar-Kreis und der Kreis Bergstraße steuert 100.000 Euro bei.

„Der Kostenansatz wurde nicht nur eingehalten, sondern konnte auch um etwa 100.000 Euro unterschritten werden“, erläuterte Andreas Neubert, Leiter des Amtes für Flurneuordnung. Nicht ganz gehalten werden konnte dagegen der Zeitplan. „Es gab Ausführungsmängel beim Asphalteinbau, weshalb die Arbeiten nicht wie geplant vor dem Winter letzten Jahres beendet werden konnten“, so Neubert weiter. „Die Neu- und Nacharbeiten konnten deshalb erst im Frühjahr wiederaufgenommen werden und führten in der Summe zu der zeitlichen Verzögerung.“

Umso mehr freuten sich die Ehrengäste nun über den neuen Weg. Das Fazit fiel durchweg positiv aus, wenn auch derzeit einige Schäden am Rand des neuen Weges zu sehen sind. Hier hatte das heftige Gewitter im August mit extremen Starkniederschlag in kurzer Zeit seine Spuren hinterlassen, so dass Teile des im Seitenstreifen eingebauten Schottermaterials weggespült wurden und tiefe Wasserrinnen entstanden. Da der Verbindungsweg als Umleitungsstrecke für die gesperrte Kreisstrecke benötigt wurde, werden die Schäden nun im Anschluss beseitigt. Dafür wird der Weg erneut kurz gesperrt werden.

Stimmen des Tages:

Hermann Roth, Vorsitzender der Teilnehmergemeinschaft und ehemaliger Bürgermeister von Heddesbach: „Es ist geschafft. Ein steiniger Weg hat ein sehr gutes Ende gefunden. Ich freue mich für alle Heddesbacher und Brombacher, dass dieser Verbindungsweg nun offiziell eingeweiht wurde. Wir werden viel Freude mit ihm haben.“

Peter Reichert, Bürgermeister der Stadt Eberbach, der auch für alle Fraktionen im Kreistag sprach: „Ein großer Tag für Brombach. Er wird in die Geschichtsbücher eingehen. Es ist schön, dass die Menschen hier die Verantwortung übernommen und mit Nachdruck Hochdruck ausgeübt haben, dass dieser Gemeindeverbindungsweg gebaut wird. Denn die Menschen in Brombach fühlten sich abgehängt. Die geschichtsträchtige Sitzung des Kreistags fand im Dezember 2016 in Sinsheim-Steinsfurt satt. Alle Kreistagsfraktionen haben sich für die gute und wichtige Sache eingesetzt. Nun ist Brombach – auch dank der Freigabe der K 417 – von Hessen und Baden erreichbar.“ Reichert dankte allen, die durch weitsichtiges Handeln Lebensqualität für Heddesbach und Brombach gebracht haben.

Volker Reibold, Bürgermeister der Gemeinde Heddesbach: „Vom Waldweg zur Verbindungsstraße. Wir freuen uns über den Ausbau. Nachdem es 2016 nicht gut aussah und Heddesbach die Verbindungsstraße wegen großer baulicher Mängel entwidmen musste, sind wir nun alle sehr froh, dass die Straße komplett saniert werden konnte und eine wichtige Verbindungsader im nördlichen Rhein-Neckar-Kreis darstellt.“ Reibold wünschte allen Benutzerinnen und Benutzern der Straße allzeit unfallfreie Fahrt.

Dieter Ziesel, LGL Präsident, der sich persönlich über den Zustand des Weges informieren wollte: „Unser Geld ist sehr gut angelegt, wie ich sehe. Und der Verbindungsweg ist just in time fertig geworden. An dieser Maßnahme sieht man, dass Flurneuordnung mehr ist. Sie ist Landmanagement und Landentwicklung. Sie ist Landschaftspflege, Gewässerentwicklung. Und es freut mich, dass Flurneuordnung auch kleine Infrastrukturmaßnahmen in Straße und Schiene umsetzen kann. Er dankte allen, die zum bisherigen Stand des Verfahrens beigetragen haben. Kleine Restarbeiten am Straßenbankett werden demnächst noch erledigt.

Jan-Peter Röderer, MdL: „Der Weg hierher war holprig. Niemand hat damit gerechnet, dass er rechtzeitig fertig wird und heute seiner Bestimmung übergeben werden kann. Insbesondere für Brombach war es wichtig, eine zweite intakte Zufahrt zu haben. Das ist mit dem Gemeindeverbindungsweg Heddesbach – Brombach mehr als gelungen.“

Matthias Heinzmann, Sprecher der Bürgerinitiativer, skizzierte den Weg von der Gründung der Bürgerinitiative über die Einreichung der Petition bis zur heutigen Einweihung des Verbindungswegs: „Der Erhalt des Verbindungswegs war uns allen sehr wichtig. Wir sind happy über die Straße.“ Er dankte allen, die dazu beigetragen haben, diese Straße möglich zu machen, insbesondere allen Geldgebern.

Quelle: Landratsamt RNK

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