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Neues Präventionsprojekt „Schulstart leicht gemacht“ zeigt Wirkung

10. Oktober 2018 | Bildung, Mannheim

Förderangebot für Kinder auf der Hochstätt, die von Grundschul-Rückstellung betroffen sein könnten, ein Erfolg
 
Gleiche Bildungs- und Teilhabechancen für alle Kinder in Mannheim zu schaffen, ist ein wichtiges strategisches Ziel der Stadt Mannheim. Im Bezirk Mannheim Hochstätt der Astrid-Lindgren-Grundschule wurde in den vergangenen Jahren bei den regulär einzuschulenden Kindern regelmäßig eine auffällig hohe Quote von Kindern festgestellt, die vom Schulstart zurückgestellt wurden, da bei ihnen mangelnde schulische Fertigkeiten und Entwicklungsdefizite im motorischen, sprachlichen und sozial-emotionalen Bereich erkennbar waren. „Um diese Kinder mit Entwicklungsrückständen in unterschiedlichen Bereichen frühzeitig zu fördern und ihnen ein guten Schulstart zu ermöglichen, hat sich die Stadt im vergangenen Jahr entschieden, erstmals das neue Projekt ‚Schulstart leicht gemacht‘ an der Astrid-Lindgren-Grundschule aufzulegen“, erläuterte Familienbürgermeisterin Dr. Ulrike Freundlieb bei der Vorstellung des Projekts die Hintergründe.
 
Zunächst wurde unter der Federführung des Sozialen Dienstes des Jugendamts der Stadt Mannheim gemeinsam von allen pädagogisch arbeitenden Institutionen des Stadtteils Mannheim Hochstätt der Arbeitskreis „Pädagogische Zukunftswerkstatt Hochstätt“ ins Leben gerufen. Regelmäßig kamen Vertreter der Grundschule, der psychologischen Beratungsstelle Süd, des Jugendzentrums Hochstätt, des Schifferkinderheimes, der Kindertageseinrichtungen und des Sozialen Dienstes des Jugendamtes Mannheim zusammen und entwickelten gemeinsam das Projekt „Schulstart leicht gemacht!“. Die Hochschule Ludwigshafen fungierte als Kooperationspartner.
 
Das Projekt „Schulstart leicht gemacht“ stellt ein Förderangebot für die Kinder dar, die von einer Rückstellung vom regulären Grundschulbesuch im folgenden Schuljahr betroffen sein könnten und ist daher präventiv ausgerichtet. Der Ablauf ist folgender: Bei der Schulanmeldung im Februar werden, gemeinsam von der Schule und den beteiligten Fachkräften, für das Projekt geeigneten Kinder durch eine kurze Testung der jeweiligen Fertigkeiten herausgefiltert. Die Eltern, werden dann persönlich über das Angebot informiert. Die Anmeldung ist freiwillig, die Nutzung kostenlos, die Schule empfiehlt den Erziehungsberechtigten die Teilnahme. Das Förderangebot beginnt dann in der ersten Märzwoche und findet einmal wöchentlich an einem festen Termin in diesem Klassenzimmer hier für zwei Zeitstunden statt. Es endet mit den Sommerferien. Mehrere Fachkräfte bieten dann das Förderangebot an, das ein klar ausgearbeitetes pädagogisches Konzept zur Stärkung der motorischen, sprachlichen und sozial-emotionalen Fertigkeiten der Kinder vorsieht. Ziele dieses Förderangebotes sind die Förderung und Weiterentwicklung der persönlichen Fertigkeiten, die zu einem erfolgreichen Schulstart notwendig sind und entsprechend die Ermöglichung eines regulären Schuleintritts und -besuches der teilnehmenden Kinder.
 
 
Neun von zehn teilnehmenden Kindern wurden eingeschult
 
Aus der Testung im Rahmen der Einschulungsanmeldung wurden im Februar zunächst 15 Kinder herausgefiltert, 13 Kinder wurden tatsächlich für das Programm angemeldet. Zehn Kinder besuchten das (freiwillige) Angebot regelmäßig. Von diesen zehn konnten nun neun im September regulär eingeschult werden. „Diese hohe Zahl von Kindern, die eingeschult wurden, zeigt die Wirkung des neuen Projektes und ist als großer Erfolg zu werten!“, lobte die Bürgermeisterin.
 
Die Schulleiterin, Sylvie Ruckh berichtete, dass die neun Kinder im Schulalltag zwar immer noch einige, zum Teil deutliche Defizite aufweisen, diese aber nicht mehr so gravierend seien, dass der Schulbesuch wesentlich beeinträchtigt wäre. Sie hätten sich insgesamt individuell gut in die Klasse integriert. Laut Rückmeldung der Lehrkräfte hatten die Kinder wenigstens insoweit Fertigkeiten für den Schulbesuch erworben, dass sie zwar noch auffällig sind, aber die Defizite durch Unterstützungsmaßnahmen von Seiten der Lehrkraft und der Erzieher in der Klasse schulintern aufgefangen werden können. Sie lobte, dass das Projekt die Kinder nicht nur in ihrer motorischen Entwicklung unterstützt, sondern auch soziale Aspekte berücksichtigt. Zwei Kinder haben wohl auch Fortschritte im sprachlichen Bereich gemacht und konnten sich zu Schulbeginn zumindest sprachlich in der Klasse zurecht finden. Die Lehrkräfte heben hervor, dass die Kinder zwar noch nicht ganz versiert mit Schere und Kleber, etc. umgehen können, jedoch bereits Vorerfahrungen damit haben.
 
Der Leiter der Sozialen Dienste, Ralf Schäfer, sowie Projektleiter Manuel Lehner vom Jugendamt der Stadt, erläuterten den konkreten Ablauf des Projekts und wie mit den Kindern gearbeitet wurde: In der individuellen Arbeit der vier Studierende der Hochschule Ludwigshafen sowie einer vollausgebildeten Fachkraft des Schifferkinderheims mit den Kindern wurde versucht, auf den jeweiligen Entwicklungsstand einzugehen und diesen zu verbessern – sei es die Stifthaltung, das akkurate Malen, der Umgang mit Schere und Klebstoff, das Schneiden auf der Linie, oder das Benutzen von Wasserfarben. Spielerisch wurden die Kinder erstmals an Buchstaben, Zahlen, Formen und Figuren herangeführt. Bewegungs- und Sportspiele im Hof der Schule lockerten die Einheiten auf und führten zur Stärkung der entsprechenden Fertigkeiten. Darüber hinaus wurde die sprachliche Entwicklung der Kinder gezielt und individuell gefördert werden, ein Schulwegtraining zielte auf die Förderung der Selbständigkeit ab.
 
 
Auf andere Stadtteile übertragbar
 
Nun sei es das Ziel, „das Projekt ‚Schulstart leicht gemacht‘ schnellstmöglich in ein dauerhaftes Regelkonzept übergehen zu lassen, das konzeptionell und organisatorisch auf festen Füßen steht und sich auch auf andere Stadtteile übertragen lässt“, betonte die Bürgermeisterin mit Blick auf die künftige Perspektive.

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