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Nino Haratischwili erhält Schiller-Gedächtnis-Preis 2019

27. November 2019 | Gesellschaft, Leitartikel, Metropolregion, Politik, Wirtschaft

Förderpreise für die Nachwuchsdramatikerinnen Svealena Kutschke und Maryam Zaree

Kunststaatssekretärin Petra Olschowski: „Verständigung über Länder, Nationen, Kulturen hinweg, Toleranz als vereinende Kraft – das sind verbindende Themen der drei Preisträgerinnen“

 

Schiller-Gedächtnis-Preisträgerin 2019 des Landes Baden-Württemberg ist Nino Haratischwili. Die Förderpreise erhalten die Nachwuchsdramatikerinnen Svealena Kutschke und Maryam Zaree.
Schiller-Gedächtnis-Preisträgerin 2019 des Landes Baden-Württemberg ist Nino Haratischwili. Die Förderpreise erhalten die Nachwuchsdramatikerinnen Svealena Kutschke und Maryam Zaree.
Schiller-Gedächtnis-Preisträgerin 2019 des Landes Baden-Württemberg ist Nino Haratischwili. Die Förderpreise erhalten die Nachwuchsdramatikerinnen Svealena Kutschke und Maryam Zaree.
Schiller-Gedächtnis-Preisträgerin 2019 des Landes Baden-Württemberg ist Nino Haratischwili. Die Förderpreise erhalten die Nachwuchsdramatikerinnen Svealena Kutschke und Maryam Zaree.

Kunststaatssekretärin Petra Olschowski hat am Dienstag (14. November) der Autorin und Dramatikerin Nino Haratischwili in Stuttgart den Schiller-Gedächtnis-Preis des Landes Baden-Württemberg verliehen. Der mit 25.000 Euro dotierte Preis würdigt das schriftstellerische Gesamtwerk Haratischwilis und ehrt sie für ihr facettenreiches Schaffen mit hoher sprachlicher Stilistik. Fördergaben über je 7.500 Euro erhielten die Nachwuchsdramatikerinnen Svealena Kutschke und Maryam Zaree. Die Entscheidung wurde von einer unabhängigen Jury unter Vorsitz der Kunststaatssekretärin getroffen.

 

„Das achte Leben“, Nino Haratischwilis gewichtigstes Buch, beschrieb Petra Olschowski als fantastisch, bewegend, bezaubernd: „Die Menschen, denen man in ihrem Roman begegnet, werden zu Begleiterinnen und Begleitern, die man nicht mehr loswerden will. Ich kann jedem wirklich nur raten: Nehmen Sie einmal tief Luft und tauchen Sie ein in diese Welt voll Leben, die Nino Haratischwili da für uns erschafft.“

 

Petra Olschowski zitierte die Jury: „Nino Haratischwilis literarisches Werk ist facettenreich und von einer hohen ästhetischen und sprachlichen Qualität. Ihre Stücke folgen einer offenen Dramaturgie, sind erzählend, stellen Fragen ohne moralisierend zu sein. Nino Haratischwili gehört zu den wichtigsten Stimmen der deutschsprachigen Literatur und das nicht nur in ihrer Generation.“

 

Mit den beiden Fördergaben des Schiller-Gedächtnis-Preises unterstütze das Land das deutsche Gegenwartstheater, betonte die Staatssekretärin. Die Jury lobte Svealena Kutschkes erstes Theaterstück „zu unseren füßen, das gold, aus dem boden verschwunden“, das in kluger Weise von Gentrifizierung, Verdrängung und dem Umgang mit Fremdem erzähle. „Svealena Kutschke schaut ihren Figuren genau auf den Mund und führt vor, wie rhetorisch Täter- und Opferrollen verdreht werden. Ihr Text ist damit ein aktueller Beitrag zur Migrationsdebatte“, so die Jury in ihrer Begründung. In ihrem ersten Theaterstück „Kluge Gefühle“ destilliere Maryam Zaree „in prägnanten, knappen Szenen das Wesentliche des Themas heraus und schafft dennoch lebendige Theaterfiguren“, so die Jury in ihrer Würdigung.

 

Der mit insgesamt 40.000 Euro dotierte Preis besteht aus einem Ehrenpreis für hervorragende deutschsprachige Autorinnen und Autoren in Höhe von 25.000 Euro und zwei Förderpreisen für junge Dramatikerinnen und Dramatiker, dotiert mit jeweils 7.500 Euro.

 

Der Schiller-Gedächtnis-Preis ist der bedeutendste Literaturpreis des Landes Baden-Württemberg und zählt zu den wichtigsten Literaturpreisen in Deutschland. Die Auszeichnung wurde 1955, drei Jahre nach der Landesgründung, als Zeichen des Andenkens an Friedrich Schiller zu dessen 150. Todestag gestiftet. Er wird alle drei Jahre an verdiente deutschsprachige Literatinnen und Literaten verliehen. Zu den bisherigen Preisträgern gehören unter anderem Max Frisch, Christa Wolf, Friedrich Dürrenmatt, Käte Hamburger, Peter Handke, Botho Strauß und Rainald Goetz und Ror Wolf.

 

Nino Haratischwili

 

Nino Haratischwili wurde 1983 in Tiflis, Georgien, geboren und lebt seit 2003 in Deutschland. Nach ihrem Studium der Filmregie an der staatlichen Schule für Film und Theater in Tiflis studierte Haratischwili von 2003 bis 2007 Theaterregie an der Theaterakademie in Hamburg. Sie ist preisgekrönte Theaterautorin, -regisseurin und Autorin des Familienepos „Das achte Leben (Für Brilka)“ (Frankfurter Verlagsanstalt 2014), das in zahlreiche Sprachen übersetzt und unter anderem mit dem Literaturpreis des Kulturkreises der deutschen Wirtschaft, dem Anna Seghers-Literaturpreis, dem Lessing-Preis-Stipendium und zuletzt mit dem Bertolt-Brecht-Preis 2018 ausgezeichnet wurde. Ihr Roman „Die Katze und der General“ (Frankfurter Verlagsanstalt 2018) wurde für die Shortlist des Deutschen Buchpreises 2018 nominiert.

 

Svealena Kutschke

 

Svealena Kutschke, 1977 in Lübeck geboren, studierte Kulturwissenschaften in Hildesheim. Sie hat drei Romane veröffentlicht, zuletzt „Stadt aus Rauch“ (Eichborn, 2017). Für ihre literarische Arbeit erhielt sie verschiedene Auszeichnungen und Stipendien, unter anderem den Open Mike der Literaturwerkstatt Berlin, das Berliner Senatsstipendium und Aufenthaltsstipendien in China, Polen und Kroatien. Ihr Stück, „zu unseren füßen, das gold, aus dem boden verschwunden war“, wurde zu den Autorentheatertagen 2019 eingeladen und am Deutschen Theater Berlin uraufgeführt. Zusammen mit Kolleginnen und Kollegen aus Literatur, Theater und Bildender Kunst hat sie 2018 das Ministerium für Mitgefühl gegründet, ein Kollektiv, das emphatischen Widerstand leistet: gegen die Verrohung der Sprache und soziale Kälte. Sie ist Mitglied bei DIE VIELEN E.V.

 

Maryam Zaree

 

Maryam Zaree wurde 1983 in Teheran geboren und wuchs in Frankfurt am Main auf. Sie studierte Schauspiel an der Filmuniversität Babelsberg und arbeitet als Schauspielerin, Regisseurin und Theaterautorin. Für ihre Rolle Khalila in der Serie „4 Blocks“ gewann sie 2018 den Grimme Preis. Mit dem Regisseur Christian Petzold drehte sie „Transit“, „Polizeiruf 110-Tatorte“ und „Undine“. Sie arbeitet für verschiedene Theater, wie die Schaubühne Berlin und das Gorki Theater. Ihr Regiedebüt „Born in Evin“ feierte seine Premiere auf der Berlinale 2019 und wurde unter anderem mit dem Sektionspreis der Perspektive deutsches Kino ausgezeichnet. Als Theaterautorin wurde sie mit ihrem ersten Stück „Kluge Gefühle“ dem AutorenPreis des Heidelberger Stückemarkts geehrt. 

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