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Von der „Mannheim Formation“ zum „Mannheimer Modell“

6. März 2023 | Das Neueste, Kultur, Leitartikel, Mannheim, Museen

MVV Energie AG und Reiss-Engelhorn-Museen präsentieren anlässlich der BUGA2023 spannende Verknüpfungen von eiszeitlichen Klimaarchiven zur nachhaltigen Energieversorgung der Gegenwart und Zukunft

Mannheim. Vor 220 Jahren hat der gebürtige Mannheimer Karl Friedrich Schimper (15.2.1803 – 21.12.1867) das Licht der Welt erblickt. Der „Erfinder der Eiszeit“ zählt mit seinen Werken zu den Begründern der Paläoklima-Forschung, einer Wissenschaft, die es heute ermöglicht, auch aus den eiszeitlichen Archiven der Vergangenheit Erkenntnisse über Klima und Umwelt für Gegenwart und Zukunft zu gewinnen. Dieses Wissen machen sich Unternehmen aus Technik und Wirtschaft zu Nutze, um Lösungsstrategien zur nachhaltigen Gewinnung neuer Energien in Zeiten des Klimawandels zu entwickelt. Die Mannheimer MVV Energie AG setzt dabei auf das „Mannheimer Modell“, um die Wärme- und Stromwende herbeizuführen und ihr Ziel zu erreichen, eines der ersten klimapositiven Energieunternehmen in Deutschland zu werden. Das Wissen zu bewahren und neueste Forschungserkenntnisse zu gewinnen, haben sich die Reiss-Engelhorn-Museen zur Aufgabe gemacht – gemeinsam mit der MVV Energie AG erinnern sie an Mannheim als authentischen und einzigartigen Standort für Eiszeit- und Klimaforschung und stärken damit das regionale und historische Bewusstsein, um Perspektiven für die Herausforderungen des Klimawandels zu schaffen.

Während der Mannheimer Bundesgartenschau 2023 werden sich beide Unternehmen vom 14. April bis 8. Oktober mit Ausstellungen in der U-Halle auf dem Spinelli-Areal präsentieren. Die MVV vermittelt mit medialen Inszenierungen die Idee des „Mannheimer Modells“ und zeigt Wege zur Klimaneutralität für Privathaushalte, Wirtschaft und Industrie auf. Die Reiss-Engelhorn-Museen präsentieren mit Unterstützung vom Industrieverband Steine und Erden Baden-Württemberg E.V. und der Kieswirtschaft Oberrhein die Ausstellung „Mannheim – Eiszeit, Klima und Wandel“. Sie zeigt eiszeitliche Knochenfunde aus den Kiesgruben der Oberrheinregion sowie lebensechte Rekonstruktionen und Skelette von Tieren, die während der letzten Eiszeit in Mannheim heimisch waren – vom Höhlenlöwen über das Mammut und den Riesenhirsch bis zum Flusspferd. Die BUGA-Gäste erfahren unter anderem Wissenswertes über die Bedeutung der sogenannten „Mannheim Formation“, eine 30 bis 40 Meter dicke Sand- und Kiesablagerungen, die einen Zeitraum von etwa 400.000 Jahren umfasst und heute eines der wichtigsten Klimaarchive Europas darstellt. Das Curt-Engelhorn-Zentrum Archäometrie an den Reiss-Engelhorn-Museen untersucht mit neusten Techniken neben Eisbohrkernen auch eiszeitliche Knochenfunde, die in diesen Ablagerungen ans Tageslicht kommen. So gilt Mannheim heute aus mehrfacher Sicht als Ort moderner Klimaforschung und authentischer Standort für die Vermittlung der Eiszeit.

Wie wichtig diese Forschungsarbeit und das Wissen über erdgeschichtliche Prozesse heute ist, zeigt sich bei der Betrachtung des „Mannheimer Modells“ der MVV. „Der Klimawandel ist die größte Herausforderung unseres Jahrhunderts. Die Archive der Vergangenheit liefern uns wertvolle Erkenntnisse, mit denen wir heute die natürlichen und unerschöpflichen Ressourcen Erdwärme, Sonne, Wind und Flusswärme mithilfe modernster Technologie für unser ‚Mannheimer Modell‘ aktivieren können. Unsere Kooperation mit den Reiss-Engelhorn-Museen Mannheim eröffnet neue, spannende Sichtweisen auf die Transformation der Energiesysteme“, unterstreicht Dr. Georg Müller, Vorstandsvorsitzender der MVV Energie AG.

„Wir sind mehr als nur Hallennachbarn auf der BUGA!“ stellt Prof. Dr. Wilfried Rosendahl, Generaldirektor der Reiss-Engelhorn-Museen, fest. „MVV und Reiss-Engelhorn-Museen begegnen sich an der Schnittstelle von Naturwissenschaft und Kulturgeschichte, Technik und Wirtschaft. Als Museum und Forschungsinstitut bauen wir Brücken zwischen Vergangenheit und Gegenwart. Ich freue mich, dass wir mit MVV einen Partner gefunden haben, der es uns ermöglicht, unsere wissenschaftliche Arbeit in einen gegenwärtigen Zusammenhang zu stellen. Mit gemeinsamen Veranstaltungen möchten wir die vielfältigen Verknüpfungen von eiszeitlichen Klimaarchive hin zu einer nachhaltigen Energieversorgung einer breiten Öffentlichkeit vermitteln.“

Die Bedeutung Mannheims als authentischen und besonderen Standort für die Themen Eiszeit und Klimawandel vermittelt neben den Ausstellungen in der U-Halle die gemeinsame Veranstaltungsreihe. Zusammen mit dem Industrieverband Steine und Erden Baden-Württemberg e.V. wird es an drei Abenden Vorträge und Expertengespräche zu den Themenschwerpunkten Energie, Erdgeschichte und Innovation geben. MVV präsentiert sich als Gastgeber der Auftaktveranstaltung im Mai 2023. Dabei stehen unter dem Themenschwerpunkt „Energie“ insbesondere die Ressourcen der Natur als Schlüssel für nachhaltige und klimafreundliche Energiegewinnung im Vordergrund. Im Juli öffnet sich in den Reiss-Engelhorn-Museen das Fenster in die Erdgeschichte. Im Fokus stehen dabei geologische Besonderheiten am Oberrhein, die heute die Grundlage für zukunftsfähige Energie-Projekte darstellen. Im September präsentiert der Industrieverband Steine und Erden unter dem Titel „Innovation“ unter anderem spannende Aspekte über die Zukunft der Rohstoff- und Baustoffindustrie.

Zum Mannheimer Modell von MVV:

Die MVV Energie AG ist Vorreiter bei der Energiewende und hat sich mit ihrem Mannheimer Modell einem strategischen Weg verpflichtet, mit dem sie bis 2040 klimaneutral und danach als eines der ersten Energieunternehmen Deutschlands #klimapositiv werden wird. Dabei setzt MVV konsequent auf die Wärmewende, die Stromwende und den damit verbundenen Ausbau erneuerbarer Energien sowie auf grüne Produkte und Lösungen für ihre Kunden. Mit ihren Klimazielen und Maßnahmen ist MVV als erstes deutsches Energieunternehmen „Net-Zero“-kompatibel und gehört damit zur Weltspitze im Klimaschutz. Das hat die internationale „Science Based Targets Initiative“ (SBTi) testiert.

www.mvv.de

Reiss-Engelhorn-Museen Mannheim – Ort moderner Klimaforschung:

Die Reiss-Engelhorn-Museen (rem) haben sich in den letzten Jahren als international agierender Museumskomplex, herausragender Ausstellungsstandort und bedeutendes Forschungszentrum etabliert. Zu den rem gehören verschiedene Forschungseinrichtungen – darunter das Curt-Engelhorn-Zentrum Archäometrie (CEZA). Das renommierte Institut ist national und international an zahlreichen Projekten beteiligt. Die CEZA gehört zu den führenden Instituten für die Erforschung des vergangenen Klimas. Hier werden bedeutende Erkenntnisse für das Verständnis des globalen Klima- und Umweltwandels in Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft gewonnen. Im Rahmen eines von der Klaus Tschira Stiftung Heidelberg geförderten Forschungsprojekts wurden am CEZA ausgewählte Funde aus der „Sammlung Reis“, die fast 20.000 Tierknochen aus den Sand- und Kiesablagerungen des Oberrheingraben umfasst und ein großes Artenspektrum aufweist, mit modernsten Methoden untersucht. Außerdem finden hier regelmäßig Analysen an grönländischen Eisbohrkernen und der Erdatmosphäre statt. Ein modernes dendrochronologisches Labor ist ebenfalls Teil der CEZA. Mit der Hohenheimer Jahrringsammlung verfügt das Labor über eines der wichtigsten Klimaarchive der letzten 12.500 Jahre. Die Reiss-Engelhorn-Museen Mannheim widmen sich seit mehreren Jahren auch in ihrer Ausstellungstätigkeit den Themen Klima und Eiszeit. Seit 2016 präsentieren sie in Museen und Ausstellungshäusern im In- und Ausland die Schau „Eiszeit-Safari“. Die Ausstellung erzählt anhand neuesten Forschungsergebnissen Wissenswertes und Spannendes über die Welt der letzten Eiszeit in Europa. Mehr als 100 Exponate, darunter lebensechte Tierrekonstruktionen, Skelette, Pflanzenpräparate und Mitmachstationen vermitteln ein lebendiges Bild der Zeit vor 40.000 Jahren.

www.rem-mannheim.de / www.ceza.de

Quelle: Reiss-Engelhorn-Museen

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