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Beratung und Aktionen für die Öffentlichkeit: Der Inklusionsbeirat Rhein-Neckar-Kreis hat offiziell seinen Dienst aufgenommen

24. Januar 2020 | Leitartikel, Ludwigshafen

©Quelle: Landratsamt Rhein-Neckar-Kreis

Feierlich und erwartungsvoll war die Stimmung im Sitzungssaal des Landratsamts. Viele Kreisrätinnen und Kreisräte sowie Bürgermeisterinnen und Bürgermeister der kreisangehörigen Kommunen kamen dort zusammen, um die Mitglieder des ersten Inklusionsbeirats des Rhein-Neckar-Kreises kennenzulernen. Der soll in Zukunft die Belange der rund 68 000 Menschen mit Behinderungen im Landkreis vertreten.

 

Landrat Stefan Dallinger machte zu Beginn der Veranstaltung klar, dass sich schon vieles zum Guten verändert habe, man sich aber gleichwohl nicht darauf ausruhen dürfe. „Es gibt viel zu tun, damit Menschen mit Behinderungen die gleichen Chancen haben wie Menschen ohne Behinderung“. Und er freute sich darüber, dass sich nun 38 Bürgerinnen und Bürger aus dem Landkreis für mehr Inklusion und Barrierefreiheit einsetzen werden. „Die Umwelt muss so gestaltet werden, dass Menschen mit Behinderungen in gleicher Weise wie andere Menschen an der Gesellschaft teilhaben können. Dazu trägt der Inklusionsbeirat tatkräftig bei“, so Dallinger weiter. Einfach hatte es sich der Rhein-Neckar-Kreis mit der Gründung nicht gemacht, sondern vorher bei den betroffenen Bürgerinnen und Bürgern genau nachgefragt. „Nach dem Motto: „Nichts über uns ohne uns“, haben wir die Menschen mit Behinderungen selbst in einem umfangreichen Beteiligungsprozess nach ihren Ideen gefragt“, erklärte Patrick Alberti, der kommunale Behindertenbeauftragte des Rhein-Neckar-Kreises, in seinem Vortrag. Im Vorfeld hatten zahlreiche Workshops, Interviews und Arbeitsgruppensitzungen stattgefunden. Für diese umfassende Beteiligung und Gründung des Beirats wurde der Rhein-Neckar-Kreis vom Ministerium für Soziales und Integration im Rahmen einer Projektförderung unterstützt.

 

Neben seiner beratenden Funktion möchte der Beirat in Zukunft auch Aktionen durchführen, um die Öffentlichkeit zu sensibilisieren und auf Barrieren hinzuweisen. In Arbeitsgruppen sollen unter anderem Empfehlungen für ein inklusiveres Zusammenleben entstehen. Daher ist es vorteilhaft, dass alle Mitglieder des Beirats selbst eine Behinderung haben oder sich in anderer Weise schon mit dem Thema Behinderung und Inklusion auseinandergesetzt haben. Denn Behinderung ist nicht gleich Behinderung, stellte auch Beiratsmitglied Thomas Matić klar. „Nicht jede Behinderung ist für andere Menschen sichtbar und nicht alle Barrieren sind für alle Menschen offensichtlich“. Darum müsse man miteinander ins Gespräch kommen und neugierig sein für die Belange verschiedener Gruppen mit unterschiedlichen Bedürfnissen. Damit gegenseitiges Verständnis entstehen kann, müssen Vorurteile und Berührungsängste abgebaut werden. Dafür werden sich die Beiratsmitglieder in Zukunft einsetzen.

 

Und so machte auch Professor Hendrik Trescher von der Philipps-Universität Marburg in seinem Fachvortrag klar, dass es bei Inklusion nicht nur um einzelne Personen geht, sondern darum, vor Ort in den Städten und Gemeinden die Voraussetzungen zu schaffen, um Menschen mit unterschiedlichen Bedürfnissen eine möglichst umfassende und selbstbestimmte Teilhabe zu ermöglichen. Zum Abschluss machte die Landesbehindertenbeauftragte Stephanie Aeffner deutlich, welchen Bewusstseinswandel wir zurzeit erleben. Sie skizzierte in ihrem Vortrag den Wandel von Unterstützungsangeboten für Menschen mit Behinderungen von ihrer Anfangszeit bis heute: Die ersten Einrichtungen für Menschen mit Behinderungen wurden aus einer Haltung der Fürsorge gegründet, noch weit entfernt von Selbstbestimmung und Inklusion und meistens auch räumlich von der Gesellschaft getrennt. Zahlreiche Entwicklungen sorgten dafür, dass ein Umdenken stattfand, welches sich durch die UN-Behindertenrechtskonvention auch im Bundesteilhabegesetz niedergeschlagen habe. Jetzt gehe es nicht mehr darum, einfach nur Angebote für Menschen mit Behinderungen zu planen, sondern sie gemeinsam mit dem Betroffenen zu planen, damit ein selbstbestimmtes und inklusives Leben vor Ort gelingen kann. „Darum freue ich mich sehr, dass es jetzt im Rhein-Neckar-Kreis einen Beirat gibt, der diesen Wandel unterstützt und begleitet“, so Aeffner.

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