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Südwestindustrie im Jahr 2019 – Das Klima wird rauer

28. April 2020 | Leitartikel, Metropolregion, Stellenmarkt, Wirtschaft

Höchststände bei Beschäftigung und Entgelten – Umsatz rückläufig

Die konjunkturelle Entwicklung der Südwestindustrie1 zeigte 2019 im Vorjahresvergleich vermehrt rezessive Tendenzen. Im Jahresverlauf folgten Produktion und Umsatz den seit Mitte 2018 rückläufigen Auftragseingängen und drehten gegen Ende des Jahres verstärkt ins Minus. Nach Feststellung des Statistischen Landesamtes betrug der preis- und arbeitstäglich bereinigte Rückgang für das Gesamtjahr 2019 gegenüber dem Vorjahr bei den Auftragseingängen −6,9 % (2018: 2,0 %), bei der Produktion −2,7 % (2018: 1,6 %), sowie beim Umsatz −1,6 % (2018: 1,9 %). Die Auswirkungen der seit Beginn des Jahres 2020 weltweit getroffenen Maßnahmen zur Eindämmung des Corona-Virus finden in den Ergebnissen des Jahres 2019 noch keinen Niederschlag.

Im Jahr 2019 erwirtschafteten die Industriebetriebe2 im Südwesten einen nominalen Umsatz von rund 369,9 Milliarden (Mrd.) Euro und blieben damit knapp unter dem Umsatzhöchststand des Vorjahres. Das entspricht einem Umsatzrückgang in Höhe von 800 Millionen (Mill.) Euro (−0,2 %). Die »Herstellung von Kraftwagen und Kraftwagenteilen« als umsatzstärkste Industriebranche Baden-Württembergs verzeichnete allerdings einen absoluten Umsatzzuwachs. Hier stieg der Umsatz um 3,0 Mrd. Euro (+2,8 %) auf insgesamt 110,1 Mrd. Euro. In der gemessen am Umsatz zweitgrößten Branche »Maschinenbau« sank der Umsatz um 2,1 Mrd. (−2,6 %) auf 79,4 Mrd. Euro. Zusammengenommen erwirtschafteten die beiden Branchen knapp über die Hälfte (51,3 %) des baden-württembergischen Industrieumsatzes. Die gemessen am Umsatz drittgrößte Branche »Herstellung von Metallerzeugnissen« verzeichnete nach zuletzt zwei Jahren in Folge mit deutlichen Umsatzzuwächsen über dem Industriedurchschnitt einen Rückgang des Umsatzes um 1,0 Mrd. Euro (−3,7 %) auf 27,2 Mrd. Euro.

Der Rückgang des nominalen Umsatzes 2019 ist ausschließlich auf das Inlandsgeschäft zurückzuführen. So sank der Inlandsumsatz um 1,5 Mrd. Euro (−0,9 %) auf 165,6 Mrd. Euro. Im Auslandsgeschäft hingegen konnten die Umsätze um 700 Mill. Euro (0,3 %) auf insgesamt 204,2 Mrd. Euro gesteigert werden. In Folge dessen stieg die Exportquote der Südwestindustrie 2019 im Vorjahresvergleich leicht um 0,3 Prozentpunkte auf 55,2 %. Im Branchenvergleich verzeichneten die Betriebe der »Herstellung von Kraftwagen und Kraftwagenteilen« mit einer Exportquote von 70,6 %, sowie die der »Herstellung von pharmazeutischen Erzeugnissen« mit 68,4 % die höchste Exportorientierung, während die Umsätze in der »Getränkeherstellung« und der »Herstellung von Druckerzeugnissen; Vervielfältigung von bespielten Ton-, Bild- und Datenträgern« mit Exportquoten von 16,0 % bzw. 15,7 % zu großen Teilen im Inland erwirtschaftet wurden.

Die Beschäftigtenzahl in der Südwestindustrie erreichte 2019 zum neunten Mal in Folge einen neuen Höchststand, mit allerdings deutlich niedrigeren Zuwachsraten im Vergleich zum Vorjahr. Mit einem Zuwachs von rund 9 900 Personen (0,8 %) stieg der Beschäftigungsstand auf insgesamt 1 333 826 Beschäftigte3. Der »Maschinenbau« als beschäftigungsstärkste Industriebranche in Baden-Württemberg verzeichnete einen Beschäftigungsaufbau um rund 3 200 Personen (1,0 %) auf 334 856 Beschäftigte. In der »Herstellung von Kraftwagen und Kraftwagenteilen«, der zweitstärksten Branche gemessen an dem Beschäftigungsstand, nahm die Zahl der Beschäftigten gegenüber dem Vorjahr um rund 2 100 Personen (0,9 %) auf insgesamt 235 434 Beschäftigte zu. Die drittstärkste Branche »Herstellung von Metallerzeugnissen« verzeichnete in 2019 einen Zuwachs von rund 500 Personen (0,3 %). Insgesamt entfiel über die Hälfte des Personalaufbaus in der Südwestindustrie auf diese drei Branchen (58,4 %).

Die Industriebetriebe im Südwesten zahlten 2019 insgesamt Entgelte in Höhe von nominal 74,3 Mrd. Euro aus. Damit wurde der Höchststand aus dem Vorjahr um 2,2 Mrd. Euro (3,0 %) übertroffen. Neben der höheren Beschäftigtenzahl begründet sich der Zuwachs vor allem auf ein zum zehnten Mal in Folge gestiegenes Pro-Kopf-Entgelt. So erhielten die Beschäftigten der Südwestindustrie 2019 im Schnitt pro Kopf 55 700 Euro. Das entspricht einer Erhöhung von 2,3 % im Vergleich zum Vorjahr. Auch innerhalb der meisten Branchen entwickelte sich das Pro-Kopf-Entgelt positiv. Den stärksten prozentualen Zuwachs verzeichnete dabei der Wirtschaftsabschnitt »Herstellung von Leder, Lederwaren und Schuhen« (9,7 %). Weitere deutliche Zugewinne erzielten die Branchen »Herstellung von pharmazeutischen Erzeugnissen« und »Herstellung von Gummi- und Kunststoffwaren« mit jeweils 4,3 %. Gegenläufig war die Entwicklung der Pro-Kopf-Entgelte in der Branche »Reparatur und Installation von Maschinen und Ausrüstungen«. Hier nahm das durchschnittliche Entgelt je Beschäftigten um 0,2 % auf 60 950 Euro ab. Innerhalb der Südwestindustrie reicht die Spannweite des Pro-Kopf-Entgelts von 72 059 Euro je Beschäftigten in der Branche »Herstellung von Kraftwagen und Kraftwagenteilen« bis zu 28 456 Euro je Beschäftigten in der Branche »Herstellung von Nahrungs- und Futtermitteln«.

1Verarbeitendes Gewerbe einschließlich Bergbau und Gewinnung von Steinen und Erden. Neben den Industriebetrieben zählen dazu auch Betriebe des verarbeitenden Handwerks. Die Angaben zu Auftragseingang, Produktion und Umsatz beruhen auf preis- und arbeitstäglich bereinigten Indizes (Basisjahr jeweils 2015 = 100) und beziehen sich auf den Berichtskreis 50+ (d.h. Betriebe mit mindestens 50 Beschäftigten).

2Hier und im folgenden Berichtskreis 20+ (Produzierende Betriebe von Unternehmen des Verarbeitenden Gewerbes (einschließlich Bergbau und Gewinnung von Steinen und Erden) mit im Allgemeinen mindestens 20 tätigen Personen sowie produzierende Betriebe des Verarbeitenden Gewerbes (einschließlich Bergbau und Gewinnung von Steinen und Erden) mit im Allgemeinen mindestens 20 tätigen Personen von Unternehmen der übrigen Wirtschaftsbereiche).

3Beschäftigte mit Stand am 30.9.2019.

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